Und ich bin mir sicher, dass sich ganz viele Mütter in diesem Artikel wiederfinden.
Und das ist auch der Grund warum ich heute mal so “negative” werde.
Zur Zeit ist unser Sohn sehr launisch.
Ja das ist normal bei Kindern.
Und ja das ist in Ordnung.
Und ja das wollte ich.
Also ein Kind.
Und da gehört das nun mal dazu.
Ergo wollte ich auch das…
Trotzdem komme ich an diesen Punkt, an dem ich jetzt gerade bin…
Mir geht das gerade völlig auf den Sack.
Diese Launen.
Dieses Alles-Abbekommen.
Mein Mann geht fliegen.
Unser Sohn dreht durch.
Er vermisst seinen Papa.
Ich vermisse Papa.
Wir beiden sind also schon irgendwie semi gut gelaunt.
Weil #großevermisserung.
Und die Launen meines Kindes habe ich gelernt positiv zu sehen.
Denn damit zeigt er mir, das er sich sicher genug fühlt, völlig über die Stränge zu schlagen und trotzdem geliebt zu sein.
Er will weiter testen.
Testen wie schlecht er mich behandeln kann, ohne dass wir ihn wieder weggeben.
Das klingt jetzt echt heftig, wird aber so immer wieder von Psychologen bestätigt.
Also speziell bei Pflegekindern.
Aber diese Launen sind auch verdammt anstrengend.
Wenn das Kind, egal was ich tue, nur am Motzen und Pöbeln ist.
Mich in der Stadt anbrüllt und kreischt als hätte ich es gerade geschlagen oder sonst was.
Und ja die Blicke sollten mich nicht stören, helfen aber meinem Stresslevel nicht entgegen.
Und dann irgendwann verliere ich meine Ruhe und meine Geduld.
Nein ich werde nicht laut.
Das habe ich zum Glück gelernt abzulegen.
Aber, natürlich, reagiere ich dann nicht optimal.
Ach was soll’s. Ich reagierte kacke.
Das ist nicht schön. Das ist nicht in Ordnung.
Aber nach 3 Stunden Gefühlsshitstorm meines Sohnes, vielleicht verständlich.
Macht es trotzdem nicht ertragbarer das ich “falsch” reagiert habe.
Und dann kommt mein Mann nach 3 durchwachsenen Tagen wieder und wundert sich warum ich so ungeduldig und ungehalten mit unserem Sohn umgehe.
in der Übertreibung liegt die Veranschaulichung.
Klar er freut sich nach 3 Tagen ohne seine Männer auf das wunderbare Familien-Harmonie-Bild das er im Kopf hat.
Ich auch.
Das macht natürlich zusätzlich Stress.
In meinem Kopf.
Denn ich will unbedingt, das mein Mann dieses Bild auch bekommt.
Ich will diese Harmonie ja auch.
Mein Sohn merkt das.
Und testet.
Während ich das alles schreibe, geht es mir nicht wirklich besser.
Ich hatte gerade die Horror-Fahrrad-Fahrt in den Kindergarten.
Warum ich mir das antue?
Mein Sohn wollte in den Kindergarten radeln.
Und es kann nur besser werden wenn wir üben und Routine bekommen.
Außerdem möchte ich ihn ja respektieren.
Also sind wir los gefahren.
Ich habe meinen Sohn brüllen lassen.
Kreischen. Mich beschimpfen lassen ich sei schuld.
Alles gut. Er darf schlecht gelaunt sein.
Mit Geduld und dem Wissen, dass diese Phase dazu gehört und eigentlich ein gutes Zeichen ist, habe ich es ertragen.
Innerlich stinksauer.
Heute war so ein Tag an dem ich es gut aushalten konnte.
Wahrscheinlich, weil gestern so mies war. Und ich daraus gelernt habe.
Ja er darf schlecht drauf sein. Aber mich nicht schlecht behandeln.
Also sage ich ihm ich verstehe ihn, aber er dürfe so nicht mit mir reden. Immer und immer wieder…
Und dann bekommen mein Mann und ich noch Stress, weil ich anders mit meinem Sohn umzugehen versuche.
Da es vorher ja nicht funktioniert hat.
Was hilft ist reflektieren. Es beim nächsten Mal besser machen.
Die Fehler erst bei mir zu suchen.
Vielleicht bin ich auch gerade ein wenig angeschlagen und erschöpft.
Auch das ist in Ordnung. Und wichtig sich einzugestehen.
Denn Erkenntnis ist der erste Weg zu Besserung. Das sagt man doch, oder?
Herrje ich bin so furchtbar mit Sprichwörtern.
Ich darf auch schwach sein.
Aber eine Lösung finden ist wichtig.
Wenn gar nichts geht.
Die lässt sich nicht immer gleich finden.
Manches muss vielleicht auch einfach ausgehalten werden?
Wenn ich es meinem Sohn einfach nicht recht machen kann, hilft uns nur “Trennung”.
Ich rufe dann Oma oder Omi an.
Und ja das geht nicht immer.
Nicht jeder hat eine Oma in der Nähe.
Omi hat auch nicht immer Zeit.
Oma ist auch nicht die Lösung für Alles.
Aber dann gehe ich eben in einen anderen Raum und sage, das wir mal Zeit getrennt brauchen.
Ich glaube immer noch, dass ehrlich reden die einzig gute Lösung ist.
Ja es muss alters gerecht sein.
Das ist klar.
Ein Grund warum ich mir so einen Stress mache, ist glaube ich, dass ich so viel korrigieren und besser machen will.
Unser Wurm hat es verdient mit Liebe überhäuft zu werden.
Er hat so viel auf und nachzuholen.
Und zu sagen wir machten schon vieles besser, weil wir da seien, reicht mir nicht.
Ich glaube, wir können immer an uns arbeiten.
Denn wenn wir aufhören an uns zu arbeiten, was bleibt dann noch?
Wir sind nie fertig.
Unser Leben ist eine ewige Reise. Ich finde das schön. Es gibt immer Neues zu entdecken und zu lernen.
Vielleicht ist das der Schlüssel.
Vielleicht nicht.
In mein klemmendes Türschloss passt er zumindest heute rein.
Gut ich kann ‘Negativ’ einfach nicht bis zum Ende durchziehen. Das bin ich nicht.
Nützt ja auch nichts. Wenn ich negativ denke und sehe, kommt auch negativ bei raus.
Also danke. Auch wenn ihr per se noch nichts gemacht habt. Doch dank Euch schreibe ich diesen Blog immer weiter. Und dank diesem Blogbeitrag geht es mir jetzt wieder besser.
Am Anfang schrieb ich, dass sich bestimmt viele Mütter wieder finden können in diesem Artikel.
Denn nichts anderes bin ich für meinen Sohn. Eine Mama.
Eltern sind kein Geschlecht. Mama und Papa ist ein Gefühl, eine Beziehung die ein Kind zu einem Elternteil entwickelt.
Und die Hauptbezugsperson, die mehr mit dem Kind im Alltag zu tun hat, hat in der Regel zum Kind die Mama Beziehung.
Das habe ich festgestellt.
Also ist es im Grunde egal ob nun leibliches oder Geschenktes Kind.
Die Beziehung sucht sich das Kind aus.
Ob ich irgendwem mit diesem Artikel helfen kann, weiß ich nicht.
Ich weiß mir hat er geholfen.
Einfach des Schreibens wegen.
Aus dem System. Reflektieren. Nachdenken. Später nochmal nachlesen…
Ich mache mir noch einen Kaffee und freue mich schon heute Mittag Schluuri abzuholen.
Es besser zu machen.
Ihn einfach nur in den Arm zu nehmen und lieb zu haben.
Er macht so viel durch. Und ich will ihn begleiten. Es ihm leichter machen.
Leider klappt das nicht immer. Er lässt es nicht immer zu.
Damit muss ich umgehen lernen…
Pflegekind oder eigenes Kind wir als Eltern sind nie perfekt …. es gibt keine perfekten Eltern … wir wollen immer nur das beste für unsere Kinder ich vergesse oft ob das was ich für das beste halte auch das beste für meine Kinder ist … ich frage oft nicht sondern tue was ich denke was gut ist …. nach einem Streit mit meinem Sohn habe ich überlegt … ich gebe ihm jetzt mehr Flügelfreifläche damit er lernt zu fliegen …. doch er weiß ich stehe hier um ihn aufzufangen wenn er fällt so Handhabe ich das bei meinen Kindern jetzt …. es gelingt nicht immer – aber immer öfter und besser ….. Danke für deinen Blog
Ich muss immer immer immer weinen beim Lesen deiner Artikel. Mir hilfst du oft. Und oft sehr. Einfach nur: danke!
es wird besser und schlechter und besser und schlimmer . es ist immer ein auf und ab mit kindern ich finde es bewundernswert wie reflektiert du bist und es währe echt toll wenn es mehr menschen wie dich bzw euch gäbe die sich so aufopferungsvoll um kinder kümmern . ihr schafft das
Danke
Schicke dir ganz viel Kraft!!! Hab zwar selber nicht so viel grad aber ein bisschen hab kann ich abgeben :). Mein kleiner (3) macht gerade mega Theater beim abgeben in Kindergarten aktuell ( bin seit diesem Jahr alleinerziehend) und die große ist auch so launisch/zickig.Nebenwirkung einer Trennung aber dennoch schafft man es! Man muss stark bleiben. Auch wenn es nicht immer leicht fällt und man auch mal am Limit ist. Aber wir schaffen das! Drück dich
Danke ❤
Ich finde mich wieder, definitiv. Und bei allem Verständnis für die Zwerge und ihre Launen und bei dem besten Willen, es als Schmeichelei anzusehen, dass unser Kleiner seine schlimmsten Launen an mir ausläßt, weil er mir am Meisten vertraut, auch ich oder du bist auch nur ein Mensch und es ist völlig ok, auch sauer, ratlos, traurig…zu sein, denn es tut verdammt weh, wenn man als Boxsack, Prellbock oder Mülltonne von so einem kleinen oder auch großen Menschen benutzt wird, für den man glaubt, alles zu tun und auch gerne zu tun… Sei nicht zu streng mit dir (ich bin es auch immer), auch als Erwachsener kann nicht alles an dir abprallen. Bei uns ist mitlerweile deutlich geworden, dass nach jeder so richtig heftigen Phase auf einmal noch mehr Nähe, Enge und Vertrauen da ist, als vorher….das scheint dann auch immer wieder so ein innerer Kampf gewesen zu sein, und wenn man den überstanden hat und gezeigt hat “Pah, und ich bin immer noch und trotzdem und gerade deshalb noch bei dir”, dann haben doch beide oder alle dabei gewonnen….
Ich kann gerade so reden, weil unser gerade mal nach fast 3 Jahren, die er bei uns ist, eine richtig tolle intensive Mamaphase hat und das baut micht auf und ich glaube, dann doch auch ne Menge neben den Fehlern, die immer bei Erziehung dazu gehören, richtig gemacht zu haben.
Morgen ist ein neuer Tag :-))
Mit dem: „Denn damit zeigt er mir, das er sich sicher genug fühlt, völlig über die Stränge zu schlagen und trotzdem geliebt zu sein.“ hast du soooo recht! Und das hier: „Testen wie schlecht er mich behandeln kann, ohne das wir ihn wieder weggeben.“ hat mir Tränen kommen lassen. Das Gefühl, dass man nicht gewollt wird, ist das schlimmste, das ein Kind erleben kann. Euer Sohn hat es ja schon erlebt. Und ich finde deine Einstellung einfach super. Klar, es ist verdammt schwer… Heute ist mein Sohn mit einer Schaufel (aus Plastik, aber trotzdem) auf mich losgegangen, weil er so frustriert und übermüdet war. Ich habe ihn in den Arm genommen und geküsst, und nach einer Weile ging es schon besser. Aber es gibt so Tage und Phasen… Mach weiter so, ihr macht das super! Ihr habt noch ein ganzes Leben vor euch, in dem euer Sohn es euch danken wird. Und ich muss mich auch beherrschen, nicht laut zu werden, schaffe das auch gut. Aber manchmal packe ich ihn aus Reflex am Arm und bereue es sofort. Durchatmen, immer durchatmen… Und ich denke oft, ich sollte mehr Geduld haben, aber manchmal muss es einfach schnell gehen, manchmal will er uns einfach nur ärgern und manchmal meint er es auch gar nicht so… Du hast recht – wir wollten ein Kind, und das gehört halt dazu…
Ich weiß…ich weiß…❤❤❤
Übrigens weigert sich mein Sohn, mich auch nur eine Minute arbeiten zu lassen (arbeite von zu Hause aus), und geht vor zwei Uhr morgens nicht ins Bett, egal, was wir anstellen. Das treibt mich fast in den Wahnsinn… Ich bin Sklave meines Kindes, denke ich manchmal. Aber es wird sicher auch irgendwann wieder anders…
Hmmm…krass…das Problem haben wir nicht. Wir haben ein festes Abendritual…und das funktioniert seit 2 Jahren. Punkt…weiß nicht ob das helfen würde…ganz klare Abläufe die das Ende des Tages einläuten…
Es hilft bestimmt nicht, dass wir zweimal im Jahr zwischen Argentinien und Deutschland hin und her fliegen. Der Jetlag wirkt sich da manchmal ungünstig aus…
Das mit den Abendritualen ist vielleicht keine schlechte Idee. Werde mir etwas Ritualmäßiges ausdenken 🙂
Also wir essen immer um 18 Uhr. Dann Hände waschen. Hoch Schlafanzug an und Zähne putzen. Dann runter Sandmännchen. Noch einen Schluck trinken und hoch. Oben ein Buch. Dann ein Lied. Jeden Abend… genau diese Abfolge… wir hatten noch NIE ein Problem
Ein ganz simpler Tipp: morgens regelmäßig wecken und zwar 12-15 Stunden vor der gewünschten Schlafenszeit. Dann ist er abends müde. Vielleicht nicht am ersten Abend, aber spätestens nach einer Woche. Und nicht aus Mitleid ausschlafen lassen.
Ich wecke ihn immer morgens…ist ja Kiga…und am Wochenende schläft er nie aus
Ich habe es sehr genossen. Wunderbar geschrieben. Du hast einen tollen Mann.
klasse hab an einigen stellen lachen müssen. so klasse geschrieben. bitte bitte mehr davon ihr seit einfach so klasse einfach so wundervoll und danke für diesen klasse blog ich lese den blog super gerne danke das ihr ein einblick in eurer leben gebt
liebe grüsse heike
Wie wahr , wie wahr………
Aber die Mühe mit der Erziehung lohnt sich ❤️
Hej. Ich danke euch sehr für eure Offenheit und Ehrlichkeit in diesem Blog als auch bei Instagram! Es ist soo spannend über euer gemeinsames Leben zu lesen…durch eure Einblicke, glaube ich, kann ich meinen Schüler, der auch zwei Papas hat, und sein Leben noch besser verstehen!
Danke. Einfach Danke!
Macht weiter so und lasst euch von nichts und niemandem aufhalten ❤
Love has no labels!
Ich finde es so wundervoll wie reflektiert ihr seid ❤❤❤
Danke. Lieb, dass du das sagst.