Heute war ich beim Arzt. Bei unserer wunderbaren HNO Ärztin, die verstanden hat was mein Problem ist.
Sie sagt ich auch. Aber an der Umsetzung hapert es noch.
ES. REICHT.
Zu viel ist nun mal zu viel. Und nicht nur ich für mich. Sondern die ganze Gesellschaft und Politik. Überall wo ich hinschaue herrscht Überforderung und Reizüberflutung. Leistungsdruck und immer mehr wollen. Damit kommen ich und jetzt auch nicht mehr mein Körper zurecht.
Kurz zur Erklärung der Ärztin: Im Darm fängt unser Immunsystem an. Und derweil der Darm blöd ist, ist er nicht total bescheuert. Naja und irgendwann sagt auch der dümmste Bauer “Mir reicht’s”. Dann gibt es zwei Möglichkeiten, entweder der Darm fährt die Nahrung des Immunsystems hoch = Allergien oder runter = krank.
Klares Zeichen wenn beides passiert. Wie bei mir.
Meine HNO Ärztin verwies mich jetzt schon des Öfteren auf das Buch ‘Darm mit Charme’. Dort steht so vieles so wunderbar erklärt. Unter anderem, dass die Lunge im Embrio-Stadium aus dem Darm heraus entsteht. Weshalb, wenn der Darm ergo das Immunsystem überfordert sind, die Lungen oft darunter leiden. Sie sind mit einander verbunden.
Und derweil Darmbakterien den Darm wieder in Schwung bringen sollen, muss ich die Ursache des Problems beheben: nicht mehr Alles wollen.
Und da bin ich ein Parade Beispiel. Denn wenn ich etwas mache dann aber so richtig. Da gibt es dann keine halben Sachen. Ich verliere mich dann so darin, dass ich mein eigenes Leben fast vergesse.
Erst letzte Woche hatten wir, mein Mann und ich, wieder riesen Streit, weil ich zu viel will. “Ich optimiere meine To-Do-Liste, dann wird das schon.” Mein Mann, weise wie er ist, und in der Hoffnung es würde funktionieren, ließ mich selber auf die Nase fallen.
Während ich schon mächtig hingefallen bin, hat der Schmerz erst später eingesetzt. Ich bin jetzt so richtig krank.
Also ich nehme jetzt folgende Darmbakterien. Und Globolie.
Ihr werdet erfahren wie es mir damit ergeht. Falls es nicht nach 2 Tagen anschlägt, hat meine Ärztin mir vorsichtshalber auch noch ein Antibiotikum verschrieben.
Also was ist das eigentliche Problem meines Immunsystems? Warum bin ich seit 6 Wochen quasi dauer krank? Und wie werde ich nachhaltig gesund?
Aussortieren satt optimieren.
Wir können den Tag nicht verarschen. Er hat nur 24 Stunden. MEHR GEHT EBEN NICHT REIN. Egal wie sehr wir es versuchen.
Ich versuche es leider immer wieder. Naja, versuchte. Ich bin schon dabei mich zu bessern. Das Problem habe ich verstanden. Jetzt geht es an die Lösung.
Und ich glaube ein groß Teil der “Schuld” tragen die Sozialen Netzwerke. Zumindest bei mir. Nicht die einzelnen Menschen, das Medium selbst.
Denn natürlich möchte sich jeder von seiner besten Seite präsentieren.
Austausch ja. Gerne auch mal etwas peinliches oder “negatives” posten.
Aber bloß nicht zu viel.
Also mein Apell: Mut zur Hässlichkeit. Mut zum Leben, zum echten und realen Leben. Verschönert nicht eure Bilder, photoshopt euch nicht weg. Was sagt denn dieses perfekte Bild am Ende noch über Euch aus?
Ich glaube es hebt die eigene Messlatte immer weiter diesem perfekten Bild gerecht zu werden. Im Netz und dann irgendwann auch im echten Leben. Das funktioniert aber nicht. Zumindest bei mir.
Davon muss ich mich unbedingt frei machen. Von diesem Druck der durch diese Medien, bei mir geschaffen wird.
Ich folge vielen lieben Menschen auf Instagram und ihren Blogs. Sehr gerne. Und auch der Austausch ist für mich schön. Aber wo fängt es an und wo hört es auf. Plötzlich erfindet Instagram diese Story. Für alle Nicht-Instagramer: diese Story ist eine “BigBrother” Funktion (und das sage ich ganz selbstkritisch, denn ich nutze diese auch) Man kann so viel man will von seinem Tag posten. Nach 24 Stunden ist es wieder gelöscht. Und diese Funktion ist toll und nützlich und witzig. Aber wenn ich abends in die Story von 20 Leuten schaue, bin ich so angefüllt und vollgestopft mit Informationen. Kein Wunder das mein Kopf nicht mitkommt.
Klar das ist mein eigenes Problem, deswegen muss ich für mich einen Umgang damit finden. Ich will ja auch nichts verpassen.
Trotzdem muss ich Aussortieren.
Es macht mich krank. Wortwörtlich.
Bestimmt ist das nicht der Hauptfaktor. Und vielleicht schaffen es viele von euch damit klar zu kommen. Wie geht ihr damit um? Lasst uns unter diesem Artikel doch mal über dieses Thema reden.
Ich für mich habe gemerkt, dass dieser hohe Anspruch den ich an mich habe, diesem Medium und dieser Flut an Input nicht gerecht wird. Also muss ich für mich eine Lösung finden.
Ich muss wieder mehr Abstand von diesem Medium nehmen. Wie und in welcher Form weiß ich noch nich
Ich benutze übrigens auch kein Facebook mehr. Dieser Wust an Informationen ist so unübersichtlich und zu viel; das macht mich völlig irre.
Selbiges gilt für die Nachrichten. Ich schaue und höre so gut wie keine Nachrichten mehr. Doch echt, wenn im Radio Nachrichten laufen stelle ich meistens auf leise. Ich will auch nicht dass mein Sohn mit seinen 5 Jahren jetzt schon täglich mit Tod, Terror und Trauer konfrontiert wird Das kommt noch früh genug. Die wirklich wichtigen Themen bekomme ich sowieso mit. Aus der Tageszeitung oder durch Gespräche mit Nachbarn und Familie. Ich möchte und muss nicht aus nächster Nähe sehen wie schlimm ein Hurrikane gewütet hat. Ich habe genug Vorstellungskraft. Wenn man mir ein Luftbild zeigt und mir erklärt wie schlimm es ist verstehe ich das auch. Ich möchte nicht ignorant klingen. Und ich finde es ganz wichtig zu wissen wie gut es uns geht um unser Leben zu schätzen. Aber dieser Katastrophentourismus ist nicht nur in meinen Augen unschön, ich glaube er ist auch ungesund und Grund unserer vieler Krankheiten.
Wir sind alle überfüllt mit Informationen, die wir ohne Smartphone und Co nicht bekämen. Ich bin so 24/7 erreichbar und ohne jeglichen Filter zuspambar. Das tut mir nicht gut. Und dafür suchte ich eine Lösung. Bürozeiten. Aber das funktionierte nicht. Denn in der Bürozeit existiert trotzdem kein Filter. Also muss eine andere Lösung her.
Nicht Optimierung sondern aussortieren.
Ich muss mehr auf mich achten. Das signalisiert mir mein Körper gerade ganz klar.
Wie genau ich das in Zukunft handhaben werde weiß ich noch nicht. Vielleicht bekomme ich ja durch euch ein paar gute Ansätze.
Aber ich muss definitiv mein Handy öfter weglegen und mein Körper und Geist vor dieser neuen digitalem Ära schützen.
Und verurteilt mich nicht wenn ich mich nicht gleich 100% an meine eigenen Worte halte.
Oh, Kevin! Danke! Mir geht es da (erschreckend)!ähnlich.
Erstmal großes Kompliment! Ich weiß wir sind komplett unterschiedlich, was unsere InstagramAccounts angeht und auch die Blogs. Aber das ist ja toll. Ich finde es klasse, was du hier im Netz erreicht hast. Chapeau! Du machst das alles so klasse, besonders und echt. Merci
Bei mir daheim gibt es momentan auch oft mal Diskussionen bezüglich der Intensität mit der ich das Bloggerdasein lebe. Ich liebe es zu bloggen und verliere mich darin. In Texten, Fotos, technischen Details im Backend (im Moment ganz besonders) und dem ewigen Perfektionismus. Ich will alles selbst machen, alles aus eigener Kraft schaffen und merke so langsam deutlich, dass ich an meine Grenzen komme. Es schwebt eine Wolke über mir und ich warte auf den Wolkenbruch. Eine Krankheit, ein Burnout… Ich finde abends nur schwer in den Schlaf. Da ist so viel in meinem Kopf: Ideen, Kreativität, was muss ich noch erledigen, was hab ich vergessen… Ich denke auch, dass das gar nicht gesund ist.
Mir fällt es schwer Kompromisse einzugehen obwohl klar ist, ich muss etwas ändern.
Prioritäten setzen. Der Blog ist mir am Bloggen das wichtigste und danach kommen die Social Media Kanäle. Keine Frage… Instagram macht süchtig, Instagram ist viel mehr als nur eine App. Aber das reale Leben mit der Familie sollte doch immer wichtiger sein.
Ich bin schon gespannt, was du berichtest und ob du es schaffst für dich etwas zu verändern. Ich muss es auch versuchen. Wie du sagst, der Tag hat 24 Stunden und dieses ZeitDingsBums von Hermine hab ich leider nicht.
Gute Besserung von ♥️en!
Liebe Grüße,
Susanna von susamamma.de
Hallo Kevin!!
Ich hatte vor ungefähr sieben Jahren einen Facebook Account und er hat mich damals schon wahnsinnig gemacht und ich hatte den Drang danach immer alles meiner Freunde zu liken und zu kommentieren und wollte dazu gehören bin mit dem Strom geschwommen . Auf der einen Seite macht es mir sehr viel Spaß, denn ich habe über Instagram und auch mittlerweile über meinen neuen Facebook Account einige Freundschaften wieder aufblühen lassen und bekomme unheimlich viel Input. Aber wie du schon schreibst es ist manchmal zu viel und es ist dann eine schwierige langwierige Aufgabe alles auszusortieren was nicht relevant ist. Mich beschäftigt das auch teilweise sehr nachhaltig da ich auch ein sensibler empathischer Mensch bin. Ich denke du bist da ähnlich ,wenn ich das jetzt so behaupten kann von dem was ich von dir lese oder sehe. Nachrichten höre ich auch schon lange nicht mehr denn das erzeugt mir auch zu viel Stress . Trotzdem kriege ich alles mit was wichtig ist und ich kann alles was du geschrieben hast so gut nachvollziehen gerade. Ich bin mit meinem Blog gerade erst am Anfang aber ich muss auch gucken dass ich mich nicht überlaste mit Information .Denn ich kenne mich und meine Neigung dazu nicht zu merken wann es genug ist … aber ich lese deine Blog Einträge sehr gerne denn ich finde sie unheimlich authentisch und echt. Und ich denke Ich beschönige nicht alles auf Instagram. Das ist zumindest ein kleiner Stressfaktor weniger, denn ich möchte nicht jemanden darstellen der ich nicht bin. Die Balance halten und innere Ruhe bewahren. Ist wohl unsere Aufgabe oder? Lg Anne
Hallo Anne
danke für deinen Kommentar. Ja ein ewiges Thema. Was hilft ist abgrenzen und Zeiten dafür schaffen. und ganz wichtig, Zeiten offline schaffen. Und wie du sagst, nicht verstellen. Das hilft mir auch enorm 😉