Ich wollte das immer unbedingt.
Wenn es geht?
Na klar.
Hallo?
Dann ist er unser Sohn so wirklich und ohne 0,001% Wahrscheinlichkeit.
Und jetzt habe ich erfahren das es geht.
Es gibt die Möglichkeit ein Pflegekind zu adoptieren, obwohl man vorher als Adoptiveltern ausgeschlossen wurde.
Mein Herz machte einen Salto. Den ich im normalen Leben gar nicht kann.
Kreuz zum Hintergrund.
Ich besuchte ein Seminar im Jugendamt ‘Von der Pflegefamilie zur Adoption’
Wie? Adoption?
Ich dachte das wäre bei Pflegefamilien völlig ausgeschlossen.
Falsch gedacht.
In besonderen Fällen darf das Familiengericht über das Elternrecht hinweg entscheiden. Zum Kindeswohl.
Dazu müssen verschiedene Faktoren eintreten.
Also über allem steht das Kindeswohl und die Bindung zwischen Pflegefamilie und Pflegekind.
Gut, das war für mich jetzt Voraussetzung. Aber klar, bei einem so sensiblen Thema muss man ALLE Fakten und Facetten benennen.
Wenn das also geklärt ist, kommen die leiblichen Eltern ins Spiel.
Stimmen Sie zu ist das ganze natürlich überhaupt am Wenigsten problematisch .
Wenn Sie nicht auffindbar sind ist es ähnlich einfach.
Ja, ich war etwas erstaunt bei dem Ausdruck ‘Nicht-auffindbar’.
Aber das kommt tatsächlich sehr häufig vor.
Das Eltern untertauchen.
“Verschwinden”
Kommen wir also zu den schwierigeren Fällen.
Die Eltern sind auffindbar und wollen einer Adoption nicht zu stimmen.
Was dann?
Hier wird es sehr komplex und unterschiedlich. Von Fall zu Fall.
Bevor ich also irgendetwas falsch verstanden habe und hier wieder gebe oder gar rechtlich Quatsch erzähle, sprecht mit eurem Jugendamt.
Ich weiß jetzt das es möglich ist. Unter besonderen Umständen.
Also wenn die Eltern sich nicht melden, kein Interesse Zeigen. Wie immer gilt: Kindeswohl steht an erster Stelle.
Ich war also völlig euphorisch und dachte: gut wenn sich die Mutter schon nicht meldet, dann adoptieren wir doch.
Um diesen ganzen bürokratischen Blödsinn loszuwerden. Einen Haken an das Thema zu machen.
Aber da hatte ich nicht mit mein Mann dem Weisen gerechnet.
Am Anfang war ich natürlich andere Meinung als er sagte, dass wir das nicht tun sollten.
Damit ihr es versteht:
Mein Mann sagte wir sind “Normals”, in der gesetzlichen Krankenkasse versichert. Aber das sind viele setze ich sofort dagegen. Ja und viele leben nicht in einer so “besonderen” Familienform wie wir. Keine Wertung.
Es ist allerdings nicht abzustreiten das eine Pflegefamilie mit allem Drum und Dran nun mal viele Besonderheiten und Probleme mit sich bringen kann.
Wir haben eine besondere Verantwortung. Vor unserem Sohn. Irgendwie auch etwas mehr besonders als leibliche Eltern. Wir müssen wieder gut machen. Was vorher nicht gut war.
Deswegen müssen wir einfach mehr nachdenken und abwägen.
Was ich sagen will ist, dass unser Sohn alle Hilfe bekommen soll die er mal brauchen wird.
Über das Jugendamt sind wir einfach besser aufgestellt und versichert.
Also für unseren Sohn, für sein Wohl und seine Zukunft lasse ich die Vernunft über mein Herz Besitz ergreifen.
Ich gebe nach. Vorerst. Wer weiß was die Zukunft bringt.
Denn das ist definitiv die schlauere und vernünftigere Entscheidung. Für unseren Sohn.
Und wenn wir Glück haben, bekommen wir irgendwann die Vormundschaft.
Auch das Thema Namensangleichung, sprich das unser Sohn unseren Nachnamen annimmt, ist irgendwann möglich.
Und was am Ende auf dem Papier steht ist doch völlig egal.
Unsere Familie findet sowieso im Herzen statt.
Und das kann uns kein Gericht der Welt, kein Familienstatus verstärken. Oder nehmen.
Wenn Euch dieses Thema interessiert oder ihr mehr wissen wollt, sprecht mit euren Sachbearbeitern.
Wir sind eine Familie egal wie der Staat diese Form der Familie nennt.
Tolle Entscheidung, es erst einmal bei Pflege zu belassen.
Ich spreche aus Erfahrung, dennman kannnie abschätzen wie leibliche Eltern ticken. Die Unterstützung des Amtes kann einfach Gold wert sein….
Ihr seid eine Familie und das zählt…
Dein Beitrag hier geht unter die Haut.. unter MEINE Haut.
Ich finde deine/ eure Einstellung prima, auch in Bezug auf das Annehmen von Rat und Hilfe seitens des Jugendamtes. Das Kinderwohl muss einfach immer an erster Stelle stehen – auch wenn es das Elternherz manchmal anders sieht. Aber auch im Jugendamt sitzen „nur“ Menschen die Fehler machen KÖNNTEN.
Und das ist leider damals bei uns der Fall gewesen. Da hat die Bürokratie und „Amts-Lethargie“ gewonnen und das Bauchgefühl einer Mutter war an letzter Stelle, das Kind fiel quasi in den sprichwörtlichen Brunnen und von Wohl war keine Rede mehr..
Ich drücke euch die Daumen dass ihr immer kompetente und freundliche Menschen an diesem „langen Hebel“ habt und egal in welcher Form immer eine so süße liebevolle Familie bleiben könnt!
Herzliche Grüße
Steffi
Hallo
Danke für deine lieben Worte ❤