Heute sind wir 3 Jahre verheiratet. Und ich bin so dankbar. So unendlich demütig für jeden Tag.
Als ich heute morgen aufwachte, musste ich zuerst an zwei Mamas denken, die ich nur aus dem Internet kenne. Beide haben ihren Mann, ihren Partner, den Vater ihrer Kinder verloren.
Sie müssen den Alltag alleine bestreiten. Ihre Kinder trösten. Deren Wut auf das Schicksal aushalten. Zurück ins Leben finden. Wieder arbeiten. Und selbst trauern.
Ich dachte wie viel größer und schwerer zu gleich unser Glück dadurch wird.
Kurz fühlte ich mich schuldig. Wollte mich nicht freuen dürfen. Doch damit wäre niemandem geholfen. Und so wie ich die beiden starken Frauen kennengelernt habe, würden sie alles wollen aber nicht, dass irgendjemand sich ihretwegen schlecht fühlt.
Also wie fühle ich mich, wenn ich nicht Schuld fühlen, aber dennoch Respekt vor diesem Schicksal spüre.
Und dann ist da diese so vielsagende Wort Demut.
Ich bin demütig vor dem Leben. Demütig und dankbar.
Vor allem das ich durch das Internet dieses Gefühl haben darf. Denn so schrecklich das Schicksal ist, so weckten diese beiden mich immer wieder auf.
Öffnen meine Augen und lassen mich sehen was wirklich wichtig ist.
Ja manchmal ist es schrecklich so nah an und in diese Schicksale zu fühlen. Durch das Internet. Und dennoch ist es Augenöffnend. Ein blödes Wort in diesem Zusammenhang. Trotzdem treffend. Denn ohne diesen Blickwinkel, diese Sichtweise würde ich weniger wertschätzend mein Leben betrachten. Somit weiß ich mein eigenes Leben einmal mehr zu schätzen. Und deswegen macht das Teilhaben an diesen Schicksalen durch, dass Internet, mein Leben reicher.
Und so versuche ich für mich etwas aus diesen Schicksalen zu ziehen, nutze dieses Gefühl der Demut, dankbar für jeden Atemzug zu sein den ich, den mein Mann, den unser Sohn nehmen darf.
Dadurch hole ich niemanden zurück, kann niemandem etwas ersparen oder leichter machen. Aber vielleicht passt hier der Ansatz das jemand nicht umsonst gestorben ist. Denn mein Leben ist dadurch verändert worden. Meine Augen wurden geöffnet. Mein Herz schwer und demütig. Mein Respekt vor dem Leben ist enorm gestiegen. Also war der Tod nicht vergebens. Für die Personen die unmittelbar betroffen sind, sieht und fühlt sich das sicher anders an. Und ich möchte nicht pietätlos erscheinen. Ganz im Gegenteil. Ich möchte lediglich zeigen, wie demütig und dankbar ich bin zu Leben. Und vielleicht hilft dieser Ansatz ja doch dem ein oder anderen, dass der Tod nicht vergebens ist, sondern manchmal Menschen dazu veranlasst mehr aus ihrem eigenen Leben zu machen. Nichts für selbstverständlich zu betrachten.
So schnell kann alles vorbei sein. Darum schaue bitte heute einmal mehr ganz genau hin. Sag deinen Lieben wie sehr du sie liebst. Erinnere dich daran warum du dankbar bist zu leben. Was das Leben lebenswerter macht. Halte dich nicht mit Kleinigkeiten auf. Oder doch halte dich erst recht mit Kleinigkeiten auf. Sauge sie auf. Erfreue dich an den kleinen Wundern des Lebens, statt auf das ganz große zu warten. Ärgere dich nicht über Kleinigkeiten, Belanglosigkeiten. Lebe jeden Atemzug.
Zu schnell kann alles vorbei sein und dann?
Das Bild, dass der Fotograf von euch eingefangen hat, ist wirklich wunderschön. Soviel Liebe auf einem Bild.
Sehr berührender Text dazu.
Wirklich schön.
Liebe Grüße <3