Ja. Wisst ihr. Schon klar.
Aber aus gegebenem Anlass, möchte ich dies doch einmal zum Thema machen.
Ich hatte einen ersten negativ Kommentar. Damit war zu rechnen.
Ist ja auch in Ordnung. Jeder hat seine Meinung.
Hier auf meinem Blog, geht es logischerweise vor allem um meine Meinung.
Deswegen hier detailliert meine Meinung.
Ich möchte das jeder so früh wie möglich sieht das er sein kann was und wie er will.
Manchmal stelle ich mir vor, wie es gewesen wäre als Kind und Jugendlicher gewusst zu haben, dass Schwul-sein in Ordnung ist.
Nicht einfach in Ordnung, sondern wirklich normal.
Wie toll wäre es gewesen, sich früh auszuprobieren und zu scheitern. Mit Jungs zu flirten. Statt auf Mädchen stehen zu müssen.
Denn dieses Bild wird in allen Büchern und Zeitungen suggeriert.
Immer noch.
Meine Eltern haben mich akzeptiert. In meinem engen Freundeskreis wurde ich auch positiv aufgefangen.
Aber bei uns auf dem Dorf(in dem ich groß geworden bin) oder in näher Umgebung gab es eben niemanden. Wie mich.
Andere Schwule treffen? Nicht möglich.
Ich weiß, dass ich schon Glück hatte.
Aber es geht eben noch mehr. Es geht immer mehr.
Wie toll wäre es wenn man als Jugendlicher schon mal mit dem gleichen Geschlecht flirtet. Weil es eben normal ist.
Man probiert es aus, wenn man merkt das diese Gefühle da sind.
Und entweder man merkt, dass genau das richtig für einen ist. Oder eben doch das andere Geschlecht.
Normal.
Nicht verstecken müssen und irgendwo weit weg sich ausprobieren müssen. Dort wo es keiner mitbekommt…
Und so lange ich noch in den Nachrichten von Angriffen auf Schwule und Lesben lese, so lange ist es eben nicht gut genug.
Nicht sich schämen müssen mit Barbies zu spielen oder mit der Mama auch noch Kleider dafür zu nähen (ich bin meiner Mutter und meinem Vater soooo dankbar).
Im Nachhinein fallen mir all die Dinge auf, weswegen es schon immer klar war, dass ich schwul bin.
Ich habe immer, nein das muss groß sein, IMMER auf Jungs geachtet.
Ohne zu verstehen wieso.
Damals war es eben so. Heute sehe ich, das mir einiges leichter gefallen wäre wenn ich gewusst hätte wo dieses Interesse her gekommen ist.
Aber es gab ja keine Idole oder “Role-Modles”, wie man heute sagt,
an denen ich mich hätte orientieren können. Bzw schon als Kind gesehen hätte das es das gibt.
Männer die Männer lieben. Frauen die Frauen lieben.
Als Jugendlicher ging es weiter. Ob die Boybands oder in “American Pie” die Jungs. Immer waren diese in meinem Fokus.
Heute weiß ich wieso.
Ich hatte nie Jungs als Freunde.
Ich war der Außenseiter.
Ich wurde gehänselt.
Ja. Meine Kindheit und Jugend in der Schule war nicht immer lustig. Damals gab es das Wort ‘Schwul’ im Wortschatz der Kinder nicht.
Nicht einmal als Schimpfwort. Wie heute.
Somit konnte ich nicht einmal in Erwägung ziehen ob ich das für mich in Betracht ziehe oder nicht.
Jungs und Mädchen von heute sollten von Anfang an erfahren, dass es Schwule, Lesben oder Transgender gibt.
Man ‘macht’ sie dadurch nicht homosexuell oder transgender.
Nein. Das sind sie von Natur aus.
Man vereinfacht ihnen ihr Aufwachsen. Das “Sich-finden”. Und die Pubertät ist doch schon hart genug.
Auch ohne das man merkt, nicht in die Konventionen zu passen.
Wenn es einfach immer da wäre, das Thema. Bzw es überhaupt nicht Thema sein müsste.
Das würde so vielen heran wachsenden Jugendlichen helfen.
Ich möchte ein Idol für Jungs und Mädchen sein.
Die Menschen sollen her gehen und sagen:
“Schau da gibt es einen Blogger.
Er ist mit einem Mann verheiratet. Und er hat ein Kind.”
Ich bin Schwul.
Seht alle her.
Toller geschriebener Blogartikel! Ich persönlich mag die verschiedenen Bezeichnungen (schwul-lesbisch-bi…) gar nicht so. Wir sind doch alle irgendwie Menschen, die irgendwie auf der Suche nach ihrem Traum-Menschen sind – ob für eine Nacht oder für ein Leben lang. Welches Geschlecht dabei irgendjemand hat, sollte doch gar keine Rolle spielen, denn das würde ja uns Menschen auf zwei Schubladen reduzieren: männlich und weiblich. Dabei sind wir doch viel mehr und vor allem viel vielfältiger als das.
Ich finde das, was du geschrieben hast, trotzdem so toll, weil es im Endeffekt genau das ausdrückt, was ich mir auch für die Zukunft wünschen würde: dass es in unserer Gesellschaft selbstverständlich ist, dass man mit einem Menschen des gleichen oder anderen (=egal welchen) Geschlechts flirtet, sich verliebt, sich Kinder wünscht.
Ganz toll geschrieben von dir. Danke ❤
Lieber Kevin,
erst einmal möchte ich dir danken. Danken dafür, dass du so offen bist, dafür, dass du uns zeigst, wie das Leben für ein Kind mit zwei Papas ist. Euer Sohn sieht von Anfang an, dass es völlig normal ist, wenn Männer Männer lieben. Er lernt es ohne Vorurteile kennen.
Heute wie damals wird den Kindern und Erwachsenen ein Idealbild vorgegaukelt. Ein Bild, welches in viele Köpfe „gebrannt“ ist und was anders ist, ist falsch. Dieses Bild ist so aber nicht richtig. Es gibt keine ideale Konstellation eines Paares. Es muss nicht immer Mann und Frau sein.
Was soll denn die Einstellung, dass ein Mann einen Mann oder eine Frau eine Frau nicht liebe darf? Wir sollen unseren Kindern die Welt zeigen, wie sie ist. Ihnen zeigen, was möglich ist. Und warum soll es denn bitte nicht möglich sein, eine Familie mit Papa und Papi oder Mama und Mami zu haben.
Ich mag dich und deine kleine Familie, auch, wenn ich euch nur über Instagramm kenne. Ihr habt Timmy aufgefangen, als er alleine war. Ihr tut ALLES für ihn. Er ist euer Sohn. Danke, für deine tollen Texte
Oh toll. Danke für die ausführliche Antwort
Ja ich gebe dir vollkommen recht mit dem was du da schreibst!! Ich ( als Erzieherin und zweifache Mutter )finde es wahnsinnig wichtig dass man auch in der Pädagogik nicht diese typischen Rollenbilder verbreitet und die Kinder schon in ein gewisses Schubladendenken steckt . Jungs haben sich für Autos und Technik zu interessieren und Mädchen bitte schon für Puppen und kochen und Mode … warum ist das eine typisch männlich und das andere typisch weiblich? Leider habe ich auch heute noch im Freundeskreis jemanden ,die sich vor ihrem Mann schämt und dem Sohn dann lieber doch nicht die Kinder -Küche schenken kann, sondern eine Werkbank. Denn ein richtiger Mann muss ja ein Handwerker sein. Finde ich total Quatsch. Ich lackiere meinem Sohn auch die Nägel in allen Farben die er mag. Er bekommt dann Glitzersteinchen drauf wenn er dich gut findet. Genau so spielt er mit Autos, mit seiner Schwester mit den Puppen, er spielt Vater Mutter Kind, er malt, er bastelt, interessiert sich für Technik und draußen zu spielen aber genauso auch für Mode und Farben !!!! Ich finde das ist doch total interessant,wenn ein Mensch total vielfältig ist und nicht in eine Schublade gesteckt wird und immer dieses “typisch” männlich und weiblich im Vordergrund steht. Warum? Genauso finde ich auch dass die Jungs sich mal raufen dürfen! Aber auch genauso die Mädchen … wenn Sie das gerade brauchen warum denn nicht? Ich versuche auch alle Menschen als Menschen zu betrachten unabhängig vom Geschlecht und ich persönlich habe keine Probleme mit verschiedenen Hautfarben oder der Herkunft oder ob sie nun auf Männer oder Frauen stehen . Und ich finde das sich jeder in den Menschen verlieben sollen darf in den er möchte . Ich bewundere euch! Hut ab vor dem was ihr macht und alles Gute für euch als kleine Familie! Liebe Grüße von der niederländischen Grenze von Anne (einfachfreitag-instagram)
Dem kann ich voll und ganz zustimmen.
Meine Kinder sollen und dürfen spielen was sie wollen.
Mein Sohn liebt es sich zu verkleiden, die kinderküche Kinderbücher und auch seine von der Omi vererbten Puppe ❤ er ist aber auch ein tobender,kletternder Wildfang, der Autos liebt und Lego.
Und all dies liebt auch seine kleine Schwester.
Sie sollen machen und werden können, was sie wollen.
Mein Großer stillt z.b. seine Puppen und möchte mal irgendwann Mama werden. Und wenn dies ginge oder irgendwann in ferner Zukunft klappen sollte wäre das auch gut, solange er nur glücklich ist.
danke für deinen Kommentar ❤
❤
Ich habe deinen Blog ers vor kurzem durch Zufall entdeckt und ich finde euch als Familie einfach nur toll! Das musste ich nun erst einmal loswerden.
Ich finde in unserer Gesellschaft sollte langsam mal aufgegört werden, alles in irgendwelche Schubladen und Klassen zu stecken. Was haben wir denn davon alles immer mit einem Stempel deklarieren zu müssen. Wir schaffen dadurch nur Vorurteile , Unsicherheit und leider oftmals auch Ausgrenzung. Ich selber bin mit dem Wissen aufgewachsen einen Onkel zu haben, der einen Mann liebt. Das war für mich aber das normalste der Welt, da ich einfach so aufgewachsen bin. Na und, der liebt einen Mann und was ist daran jetzt schlimm??? Erst später habe ich gemerkt wie problematisch dieses gerade für die ältere Geberation ist. Natürlich es passt nicht in das vild wie sie aufgewachsen und erzogen wurden. Aber meiner Meinung nach ist es doch völlig egal ob Mann Mann liegt oder Mann Frau oder Frau Frau. Man liebt doch nicht unbedingt das Geschlecht des anderen, sondern man verliebt sich in die Person an sich. Ich finde es toll, dass du diese Botschaft in die Welt bringst und damit einen Beitrag leistest, dass es Normal ist und man irgendwann nicht mehr darüber reden bzw. sich rechtfertigen muss! Mach weiter so!!
Danke. Danke. Danke. Tolle Worte. Vielen Dank.
Ich kenne deinen Blog noch nicht so lange. Ich habe euch auf Instagram gefunden und bin sofort fasziniert gewesen, du bist so ein toller Mensch und eure Familie ist der Hammer. Jetzt bin ich gerade über diesen Beitrag von vor einem Jahr gestolpert. Ich weiß nicht, wie es vor einem Jahr sagt, aber heute kann man sagen, dass deine letzten Sätze so 100%ig zutreffen. Das hört man aus tausenden Kommentaren unter deinen Instagram Bildern raus. Du bist ein Idol. Für Jungs und Mädchen. Jüngere und ältere. Und das ist so wunderbar! Danke, dass du uns an deinem/ eurem Leben ein bisschen teilhaben lässt, das macht so Freude!!! Liebe Grüße, Katharina