Die Frage ist berechtigt:
Warum nennt ihr Euren Sohn, euren Sohn?
Einfach gesagt. Weil er es ist. Und es anders nicht geht.
Für mich.
Wenn ich etwas mache, dann richtig. Blöder Satz. Stimmt aber. Hier erst recht.
Ein Kind halb bekommen? Nein das geht nicht. Naja schon, aber dann werden sie ja meistens Pflegekinder. Schlimm genug.
Also ein Kind das zur “halben Sache” deklariert wurde nochmal deklarieren?
Was bleit dann noch von diesem Kind?
Ich gebe einem fremden Kind ein zu Hause. Nein. Ich werde die neue Familie des Kindes.
Also ist dieses Kind mein Kind.
Schluuri ist mein Sohn.
Punkt.
Weil es nicht anders geht. Für mich nicht. Und schon gar nicht für Schluuri.
Er braucht diese völlige Sicherheit hier hinzugehören.
Unser Sohn zu sein.
Geliebt zu werden.
Bedingungslos.
Als unser Sohn.
Würde ich nicht diese Gefühle für ihn empfinden oder diese”blocken” könnte ich es auch lassen. Meine Meinung.
Es ist gerichtlich festgelegt, das Schluuri bei uns bleibt. Bis zur Verselbstständigung.
100 % gibt es nicht. 2 % der Dauerpflegekinder werden zurückgeführt. 100% gubt es aber auch bei leiblichen Kindern nicht. Es kann immer etwas Furchtbares passieren. Das mag ein extrems Bild sein. Doch nur so kann ich mit den 2 % umgehen.
Ich “hole” mir nicht ein Kind, um es dann auf Abstand zu halten. Sondern um eine Familie zu sein.
Und das geht eben nur ganz. Oder eben gar nicht.
Dafür haben wir uns entschieden.
Für Familie.
Für Schluuri.
Wenn dieser kleine, unwahrscheinliche Fall eintreten sollte (das Schluuri wieder fort von uns muss) würde mein Herz zerbrechen.
Das weiß ich sicher.
Das wäre ein grausamer Tag.
Mit dieser Sorge und Angst haben mein Mann und ich gelernt umzugehen. Auch wenn sie noch so klein ist. Wobei wir mittlerweile die Vormundschaft unseres Sohnes haben. Das ist schon eine große Sicherheit.
Aber nur weil eventuell, vielleicht, unwahrscheinlicher Weise so ein Fall eintreten könnte, auf Glück verzichten?
Unvorstellbar. Unmöglich.
Und dieses Glück das wir erleben, das ich gerne mit Euch teile, geht nur so.
Zu 1000% eine Familie sein. Einen fremden Menschen aufnehmen und ihm SICHERHEIT geben. Ihn MEINEN SOHN nennen.
Außerdem ist Schluuri nach 4 Jahren schon absolut unser Sohn =)
Er übertreibt maßlos wenn er etwas deutlich machen möchte. Das kann er nur von meinem Mann haben.
Ich übrigens auch. Also das Übertreiben.
Da würde ich alleine nie drauf kommen. Niemals 😉
Oder Redewendungen, Diener von uns übernommen hat.
“Schwupp die Wupp Katowwelsupp” sagen wir wenn zum Beispiel etwas leer ist. Der letzte Suppenlöffel.
“Schwupp die Wupp”…und Schluuri ergänzt den Satz. Immer.
Neulich, Schluuri hatte einen richtig fiesen Schokomund, sagte ich Hossa. Und Schluuri? “Die Waldfree”
Schluuri ist unser Sohn.
Weil er uns als seine Papas akzeptiert.
Weil er uns seine Eltern nennt.
Weil er unser Haus sein zu Hause nennt.
Weil er wenn er hinfällt Papi ruft.
Weil er wenn er nachts wach wird zu uns in Bett gekrochen kommt.
Weil er wenn ich mal laut werde sagt: Papi nicht in diesem Ton. Und wir uns dann drücken. Ganz fest.
Weil er uns zu Tränen rührt. Immer wieder. Auch jetzt beim schreiben. Ich habe Tränen in den Augen.
Über dieses Glück Schluuri meinen Sohn zu nennen.
Weil Schluuri einfach unser Sohn ist.
Er ist es geworden. Oder war es schon immer und der Himmel hat ihn uns geschickt.
Seht es wie ihr wollt. Schluuri ist unser Sohn.
Ohne wenn und aber.
Wunderbar geschrieben …. besser hätte man es nicht erklären können …. und genau darum war die Frage berechtigt …. denn deine Antwort übertrifft weit mehr das als du es beschreibst eigentlich hätte man es ganz einfach beschreiben können … weil bedingungslose Liebe ….
Danke Papi und Papa für diese klaren Worte
Danke für die Frage =)
Danke für diese Antwort =)
Du schaffst es immer wieder, dass ich Tränen in den Augen hab. Es ist so schön, dass ihr eurem Sohn ein Zuhause gegeben habt.
awww…daaanke =)
Liebe Wanda
Vielen vielen Dank für deine wunderbaren Worte ❤
danke!
ich muss mich doch mal melden denn: ich lese schon lange mit und mir macht dein blog hoffnung, dass es bei uns irgendwann mal standart sein wird, dass eine familie NICHT nur vater mutter kind und hund ist, sondern jeder eine familien sein kann. euer sohn war ja sehr klein als er zu euch gekommen ist, und obwohl die besuchtskontakte statfinden, denke ich, dass ihr dennoch mit der zeit immer mehr zu seinen “psychologischen eltern” werdet- um mal den begriff des familienrechts zu nutzen. ihr seid es, die liebe, geborgenheit und struktur im alltag eures kindes geben – natürlich ist timmy euer sohn! die forderung nach herausgabe des kindes (manchmal hasse ich juristen deutsch) hängt über jeder dauer-pflegefamilie wie ein damokles schwert. aber jeh nachdem wie lange das kind in der betreffenden familie war, wie alt es war etc. kann man immernoch via “antrag auf verbleig” gehen, [psychologische eltern} sollte es knall auf fall kommen (Was ich keinem, um nichts in der welt wünsche). du hast ganz recht: man kann ein kind nicht “halb” aufnehmen, halb lieben oder halb geborgenheit geben….schwachsinn. von den was du s oberichtest lieb euc heuer sohn – ende aus und amen. bitte schreibe auch weiterhin shcön fleißig, ich finde es wichtig, dass auch die “weniger typischen” familien sich mal gehör verschaffen, und nicht nur der mythos des 08/15 standart quelle katalog zelebriert wird.
euch alles alles gute auch weiterhin!
❤ danke
So wunderbar geschrieben! Ich kann selten meine Gefühle in Worte fassen, deswegen mache ich’s kurz
Wünsche euch alles alles Gute und Liebe! So ein toller Mensch du bist! Timmy hat richtig Glück mit euch und ihr mit ihm ❤️
LG Zehra
❤
Solche Worte kann nur ein Papa finden…schreiben…fühlen! Ich finde es großartig, dass es Eltern wie euch gibt, die Kindern ein so harmonisches Familienleben bieten und einfach “SEIN” lassen…es spielt absolut keine Rolle ob es ein leibliches, adoptiertes oder ein Pflegekind ist! Die Liebe und Hingabe zählt! ❤
Ich habe auch Tränen in den Augen! Genauso ist es…
Danke
Danke ❤
Danke für die feuchten Augen und das warme Gefühl im Herzen. Ihr gehört für mich so zusammen, wie mein Mann und unsere Tochter zu mir gehören. Eine Familie eben
Liebe Grüße, Antonia
https://tandaradei.blog
Oh wie schön, endlich mal ein Pflegefamilien-Blog, und dann auch noch ein Regenbogenpflegefamilienblog! Es gibt so viele Elternblogs, aber so wenige darunter sind so wie dieser, der die Vielfalt von Familien und Elternliebe zeigt. Tausend Dank für alle Beiträge, die ich eben hintereinander weg verschlungen habe! Ich bin ebenfalls Pflegemama, auch seit Herbst 2015, zusammen mit meiner Frau habe ich einen damals 5Monate alten kleinen Jungen aufgenommen und musste beim Lesen deiner Zeilen weinen, weil auch wir mit jeder Faser unseres Herzens Mamas sind und jede Nacht und jeden Tag über diesen kleinen Menschen wachen, mit ihm lachen und weinen, ihn trösten bei Kummer, ihn halten bei Wutanfällen, ihn wiegen bei Krankheit, ihn in den Schlaf singen, wenn er nachts hochschreckt… Wir sind Familie und jeden einzelnen Tag dankbar dafür. Aber zu unserem Leben als Eltern gehört auch immer aufs Neue die Angst. Die Angst vor dem Elternrecht der leiblichen Eltern, die immer wieder beteuern, sie wollen ihr Kind irgendwann zu sich nehmen, nicht jetzt, aber später… Die Angst, dass irgendein Familiengericht irgendwann doch entscheiden wird, dass all die Monate und Jahre bei uns nichtiger sind als die Blutsverwandschaft zu den Herkunftseltern… Angst, die wir unseren Sohn nicht spüren lassen dürfen, weil er keine Zweifel daran hat,wohin er gehört, und die soll er auch nicht bekommen müssen. Angst, die wir immer wieder schaffen müssen aus unserem Alltag heraus zu halten, denn das ist UNSER Leben, und jeder Tag davon ist (eigentlich) so unglaublich glücklich… Ich danke dir für diesen Blog, der mir aus dem Herzen spricht und der so viel Wärme und Liebe für euren Sohn ausstrahlt. DANKE! Katharina aus Berlin
awwww….daaaanke..ganz wunderbare Zeilen….DANKE
Ich weine… so schön geschrieben!
Ich wünsche euch alles Glück der Welt ❤️
Ihr Lieben, euer Tim hat so ein Glück bei euch leben zu dürfen
Auch ich habe bei eurem Text Tränen in den Augen .
Ihr macht das so klasse, da stimmt nicht nur die Umgebung , ihr seid einfach mit dem Herzen dabei und total geerdet. Ich freue mich über jedes bil und jeden Text von euch.
Barbara