Ich freue mich meine Gastbeitrag -Reihe mit der lieben Daniela von Siebenkilopaket zu starten.
Danke für die ausführlichen und persönlichen Antworten und Einblicke ❤
Stell dich und deine Familie doch bitte einmal vor.
Hi! Ich bin Daniela und wohne mit meiner Frau, unserem Sohn und seiner Hundeschwester in der Nähe von Hamburg.
Was war für Euch die Besonderheit ein Kind zu bekommen?
Die Besonderheit? Wo soll ich bloß anfangen, wo aufhören? Unser Traum ist in Erfüllung gegangen. Und noch heute vergeht kein Tag, an dem wir nicht inne halten und uns über unser unglaubliches Glück freuen.
Spielt der “Erzeuger” eine Rolle in eurem Leben?
Glücklicherweise ja! Meine Frau ist mit ihm seit über 20 Jahren sehr eng befreundet und dass wir uns alle so wahnsinnig gut verstehen war eine der Grundlagen für diesen wichtigen Schritt, ihn auch als Erzeuger in unserer Familie willkommen zu heißen. Es hätte uns nicht besser treffen können: ich bin Brasilianerin und genauso wie der Erzeuger dort geboren und aufgewachsen. Der Kleine wächst zweisprachig auf und kann mit uns beiden Portugiesisch und Deutsch reden. Ich denke, dadurch und weil der Erzeuger eine Rolle in unserem Alltag spielt, wird der natürliche Umgang der beiden eine Selbstverständlichkeit sein.
Wollt ihr eurem Sohn die ganze Geschichte erzählen?
Ja, unbedingt. Deswegen haben wir uns für diese Familienkonstellation entschieden. Wir möchten dass er weiß wo er herkommt – und zwar von Anfang an. Es war uns sehr wichtig dass der Kleine weiß warum er aussieht wie er aussieht, warum er manche Dinge macht wie er sie macht – und dass er jederzeit Zugang zu diesen Informationen hat. Ich bin ohne Vater aufgewachsen – ich habe ihn nie gekannt. Zwar habe ich nicht unbedingt darunter gelitten, aber mich doch immer wieder gefragt warum ich so anders aussehe als meine Mutter, zum Beispiel. Und natürlich habe ich mich gefragt, wie meine eigene Geschichte, die Geschichte meiner Eltern sich abgespielt hat. Darauf habe ich nie Antworten bekommen, das sollte der Kleine unbedingt anders erleben.
Wird es die Möglichkeit geben den Vater kennenzulernen?
Wir sehen uns alle regelmäßig und der Lütte mag ihn sehr, sehr gerne 😃 Also ja, definitiv 😃 Viel spannender finde ich aber gerade die Frage „wann ist der richtige Zeitpunkt?“ – also wann erzählen wir es dem Kleinen? Wir möchten unbedingt vermeiden, dass es ein „Überraschungsmoment“ wird und es am besten ganz natürlich geschehen lassen. Aber: wie? Noch ist es durch das Alter (der Kleine wird 2,5) kein präsentes Thema, aber es wird sich sicher bald ändern. Das ist einer der Gründe, warum wir es so wichtig finden, regelmäßigen Kontakt zu anderen Regenbogenfamilien zu haben – wie machen sie das, wie erleben sie das? Unsere Familienkonstellation ist manchmal sogar für uns „neu“, auch wir müssen mit diesen Themen wachsen und dafür ist der Austausch wunderbar.
Erlebt ihr Diskriminierung in der Gesellschaft?
Glücklicherweise nicht die direkte Art der Diskriminierung, die man sich im Allgemeinen vorstellt. Wir wurden noch nie angepöbelt oder mussten auch nur einen blöden Spruch hören. Dennoch findet die Diskriminierung tagtäglich statt und wir sind selbst häufig davon betroffen. Sei es dass die Krankenkassen die Kosten einer Kinderwunschbehandlung nicht übernehmen, wir diese steuerlich nicht absetzen dürfen, oder dass meine Frau ihr eigenes Kind adoptieren muss.
Versteckt ihr Euch? Oder lebt ihr eure Beziehung offen nach Außen?
Nein, wir verstecken uns nicht. Warum sollten wir? Wir haben das Glück, ein sehr offenes Umfeld zu haben, das uns genau so nimmt, wie wir sind. Wir haben bisher keine Veranlassung dazu gehabt – und hoffen, es bleibt auch so.
Wollt ihr ein weiteres Kind? Wenn ja mit dem gleichen Spender?
Unbedingt, ja und ja! 😃 Jetzt haben wir ja Übung drin, hoffentlich klappt es schneller als bei unserem Kleinen. Aber was lange währt…
Was Du schon immer in einem Interview sagen wolltest 😉
Ich finde es mehr als großartig, dass Regenbogenfamilien immer öffentlicher leben und danke dir vielmals, dass du mit deinem Blog für diese Vielfalt im Internet sorgst ❤️ Wer einen Blick in unseren Alltag werfen möchte, kann gerne unseren
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vorbeischauen – wir freuen uns!
Daniela Maniva Melo
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