Oder:
wenn soziale Netzwerke asozial werden
Was ist denn eigentlich los?
Warum gibt es so viel Hass und Neid auf den sozialen Netzwerken? Klar im echten Leben gibt es den auch. Die Hemmschwelle scheint im Netz allerdings deutlich niedriger zu sein. Ist ja auch alles weitestgehend anonym.
Aber heute geht es um den Hass und Neid in den, nicht mehr ganz so, sozialen Netzwerken.
Nur warum ist das so? Und woher kommt das? Hier ein paar meiner Gedanken und Gefühle dazu.
Wenn Neid zu Missgunst führt und dieser in Mobbing endet
Ein paar Fakten. Und zwar sind die sozialen Netzwerke fast so alt wie das Internet selber. Doch der richtige Soziale Netzwerk Hype begann vor ca 13 Jahren. Also Facebook gibt es seit 2004. Instagram erst seit 2010.
Mit 13 sind die meisten Menschen schon voll in ihrer Pubertät drinnen und könne mit unter schon recht gut austeilen, mobben, hänseln bzw dissen. Wie auch immer man es nennen will.
Haben wir es hier also nur mit einer temporären Pubertät der sozialen Netzwerke zu tun?
Das lag mir schon immer fremd. Ich habe NIE und das ist absolut wahr, ich habe nie jemanden gehänselt oder schlecht behandelt. Dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar. Mir wurde immer vorgelegt die Menschen so zu nehmen wie sie sind, für Schwächere einzustehen und darüber zu stehen, wenn mir mal jemand etwas schlechtes will. “Das ist nur Neid” waren immer wieder die Worte meiner Mutter wenn ich wegen meiner zu großen Ohren, meiner roten Haare oder meiner Sommersprossen gehänselt wurde und weinend nach Hause kam. Kinder können grausam sein. Meistens in Gruppen. So ist das in der Anonymität des Internets auch. Oder vielleicht noch schlimmer?
Und heute weiß ich wie Recht meine Eltern immer hatten. Mein Leben lang habe ich mich hässlich und klein gefühlt. Heute kann ich ganz selbstbewusst sagen, dass ich ein recht ansehnlicher Mann geworden bin. Außerdem was ist schon hässlich? Das liegt tatsächlich immer im Auge des Betrachters. Also vielleicht bin ich für irgendjemanden hässlich. Das ist auch in Ordnung. Für meinen Mann bin ich der attraktivste Mann der Welt. Und mehr brauche ich nicht.
Aber zurück zum Thema. Woher kommt Neid? Und warum fangen auch erwachsene Menschen, die doch ihre Pubertät und die ätzende Zeit des sich gegenseitig-gemobbt-zu-habens, satt haben sollten?
Die Pubertät nochmal aufleben lassen
Es scheint als wollten oder müssten hier manche Menschen eine zweite Pubertät bzw. eine Internetpubertät aufleben. Denn das Verhalten mancher Internetnutzer im erwachsenen Alter ist genau das: Pubertär. Es hat nichts mit Vernunft und Verstand zu tun. Nur mit teeniehaftem Verhalten. Vielleicht ist das aber auch einfach so. Bei neuen technischen Geräten gibt es auch anfangs “Kinderkrankheiten”. Vielleicht ist das ein “normales” Phänomen. Oder lesen hier irgendwelche Psychologen mit, die eine befriedigendere Antwort wissen?
Und deswegen werde ich ab sofort solche Kommentare löschen, blockieren und einfach ignorieren. Lediglich diesen Artikel wird es dazu geben. Und auf den werde ich dann, falls nötig, wieder verweisen.
Ob ich auf die am Anfang gestellten Fragen eine zufriedenstellende Antwort finden werde, wage ich zu bezweifeln. Denn Neid ist so alt wie die Menschheit selbst. Und einige Menschen haben eben Neid in sich und andere nicht. Ich war selten neidisch in meinem Leben. Denn Neid bedeutet jemandem etwas nicht zu gönnen. Und das ist für mich persönlich total albern. Zum Beispiel als Schauspieler. Ich kann einem Kollegen, der die Rolle statt meiner bekommen hat nicht neidisch sein, denn er ist ein völlig anderer Mensch. Selbst wenn wir vermeintlich der selbe “Typ” sind, sind wir doch völlig unterschiedliche Menschen. Und so kann ich die Rolle nie so spielen oder “füllen” wie mein Kollege, der diese Rolle bekommen hat.
Ich kann neidisch auf die Chance der aus dieser Rolle entstehenden neuen Jobangebote sein. Aber nicht auf den Menschen. Denn selbst wenn er nicht gewesen wäre und ich die Rolle eventuell bekommen hätte, hätte ich sie anders ausgefüllt, vielleicht nicht so passend wie mein Kollege und somit wären mir neue Möglichkeiten verschlossen geblieben da ich dieser Rolle nicht so gerecht geworden wäre wie mein Kollege und somit nicht hätte so auf mich aufmerksam machen können, wie mein Kollege.
Versteht ihr was ich meine?
Neid hat einfach keinen Sinn. Es kommt wie es kommt. Und es ist wie es ist. Wir können das beste aus unserem Leben machen, aber deswegen das Leben anderer versuchen schlechter zu machen, wird niemals unser Leben verbessern.
Das Herabheben anderer, wird mich niemals größer werden lassen
Auf Instagram zum Beispiel bekomme ich immer mal wieder absurde Kommentare. Und ich meine nicht mal die Menschen die meinen meine Lieben zu meinem Mann und Kind sei gegen die Natur. Nein ich meine Kommentare wie jetzt zum Beispiel als ich im Urlaub war. “Ey geht euch das auch so oder habe ich alleine den Kevin nicht vermisst” Von einem Menschen der irgendein Profil eröffnet nur um zu stänkern. Was nicht geklappt hat. Oder zu behaupten ich sei trotz meiner Ankündigung nicht online zu sein doch auf anderen sozialen Netzwerken im Urlaub aktiv gewesen und würde meine Follower an der Nase herum führen. Oder mir privat Nachrichten zu schreiben, ich solle mir doch mal Gedanken machen ob es nicht total blöd sei, sich so vom Internet abhängig zu machen – frohe Weihnachten.
Was möchte dieser Mensch mit so einem Kommentar, mit so einer Nachricht bewirken?
Und das sind alles noch harmlose Beispiele.
Aber gerade diese harmlosen Kommentare zeigen mir, wie wichtig es manchen Menschen zu sein scheint, einfach schlechte Stimmung zu verbreiten.
Oder wie unglücklich Sie sind.
Denn wenn mir etwas nicht gefällt oder ich etwas nicht gut heiße, kommentiere ich einfach nicht. Ich lasse diese Person in Ruhe und gehe zum nächsten Beitrag.
Einfach mal die Fresse halten
Im Leben würde es mir nicht einfallen jemandem unter sein Bild etwas schlechtes zu kommentieren. Wenn ich etwas völlig unangemessen finde, melde ich es oder schreibe der Person eine private Nachricht. Und selbst das habe ich noch nie getan. Nicht weil ich feige bin oder dem Konflikt aus dem Weg gehe. Nein weil ich ein sozialer Mensch bin, der gelernt hat was Manieren sind. Wir können nicht alle einer Meinung sein. Ich kann jemandem höflich eine Nachricht schicken oder höflich die Fresse halten. Entschuldigung. Aber ist doch wahr.
Ich finde es ganz schade, wenn Menschen unzufrieden mit ihrem Leben sind. Das ist schon traurig genug. Aber wenn diese Menschen dann aus ihrer eigenen Unzufriedenheit heraus anfangen um sich zu hauen, ist das einfach unfair.
Anders kann ich es mir nicht erklären.
Das ist nicht wirklich eine zufriedenstellende Antwort und auch nicht wirklich eine aus der man eine Lösung ziehen kann.
Es wird leider immer dazu gehören, dass die sozialen Netzwerke auch diese Seiten haben. Denn wie oben schon geschrieben, ist das Problem sicherlich nicht das Internet oder das Social Media. Es ist der Mensch mit seinem Neid.
Trotzdem weigere ich mich die positiven Seiten, nämlich die Sozialen, deswegen aufzugeben.
Deswegen werde ich es handhaben wie die Ärzte: “Lass die Leute reden….das haben sie immer schon gemacht.”
Das bedeutet nicht, dass ich keine Kritik vertrage oder annehme. Aber es gibt einfach einen grundlegenden Unterschied zwischen wohlwollendem Rat oder Stänkerei. Dafür ist mir mein Leben zu schade. Und meine Botschaft hier im Internet zu (sozial) wichtig.
Zum Schluss formuliere ich trotzdem mal einen Wunsch an die unbekannten Kommentar Verfasser, die einfach wahllos Müll schreiben. Egal auf welchen Plattformen.
Schreibt doch mal einen lieben Kommentar. Oder dreht Däumchen.
Hier kommt ein lieber Kommentar von einem Nicht-Stänkerer: Du bist eine absolute Bereicherung für diese Social – Media und erst Recht für die reale Welt. Du bist hilfsbereit, herzlich und ehrlich. Wer was anderes behauptet, der lügt.
❤
Interessanter Beitrag & schöne Meinung deinerseits zu diesem Thema. Ich finde es ermutigend das du trotz alledem immer positiv in die Zukunft schaust und es dir irgendwie zur Aufgabe gemacht hast auch nur die guten Dinge an dich heran zu lassen. Ich denke dieser Weg war nicht immer leicht, weder für dich noch für deine Familie, und ich gönne es dir von ganzem Herzen dass du diese Stärke erlangt hast,über das negative hinaus zu sehen, manchmal sogar mit einem Zwinkern. Behalte dir diese Eigenschaft gut, ich finde sie wunderbar und würde mir wünschen das es noch viele viele mehr von solchen wie dir gibt.
Liebster Kevin,
für diese Kategorie Mensch wurde ja sogar ein Name erfunden: Hater. Muss man sich mal vorstellen, wie skurril das ist. Ich blogge seit 2009 und habe schon vieles lesen müssen auf meinem Blog in all der Zeit. Leider bin ich auch ein sehr sensibler Mensch (Team Heulsuse), so dass ich mir diese Kommentare oft zu sehr zu Herzen genommen habe, manchmal sogar nicht einschlafen konnte deswegen. Hier und da wollte ich auch schon mal den Blog schließen, kam aber dann wieder zu Sinnen. Wegen einem oder zwei Hatern mein Blog-Baby aufgeben? Kommt gar nicht in Frage! Ich hatte mal eine Haterin, die hat nicht nur mich, sondern auch meine Kinder beleidigt. Meine süßen, damals noch 5-jährigen Zwillinge. Das muss man sich mal geben, da hockt irgendwo eine Frau am PC und lästert über kleine Kinder ab. Das ist nicht nur traurig, sondern auch beängstigend, nicht wahr? Das ging damals so weit, dass sie jeden Artikel kommentiert hat, jedes Foto, bis mein Hacker-begabter Ehemann herausfand, wo sie ungefähr wohnt. Dann habe ich ihr viele Grüße dorthin geschickt, wie denn das Wetter in XY sei, dann war Ruhe. 🙂
Was ich sagen will (oh je, so lang geworden der Comment) ist: nimm es dir nicht so zu Herzen. Wir sind die Guten 🙂
Alles Liebe, Katrin
Alles gut, mach einfach weiter wie bisher. Ich mag deine Beiträge und Sichtweisen!
Interessanter Beitrag & schöne Meinung deinerseits zu diesem Thema. Ich finde es ermutigend das du trotz alledem immer positiv in die Zukunft schaust und es dir irgendwie zur Aufgabe gemacht hast auch nur die guten Dinge an dich heran zu lassen. Ich denke dieser Weg war nicht immer leicht, weder für dich noch deine Familie, und ich gönne es dir von ganzem Herzen dass du diese Stärke erlangt hast, über das Negative hinaus zu sehen, manchmal sogar mit einem Zwinkern. Behalte dir diese Eigenschaft gut, ich finde sie wunderbar und würde mir wünschen das es noch viele viele mehr von solchen wie dir gib.
Guten Morgen!
Mich macht dein Beitrag traurig. Vielleicht auch ein wenig sauer. Aber irgendwie steckt auch ein Fünkchen! (Nein, T9. Nicht München!) Wahrheit drin.
Der Kinderpsychologie, mit dem ich letztes Jahr mehrfach sprach, sagte, dass Streit zum Leben dazu gehört. Das bedeutet für mich, dass Streit – also auch Sätze und Wörter, die einem nicht schmeichelnd, bewundernd oder lieb vorkommen – zur Sozialisierung dazu gehören. Für ihn ist entscheidend wie man das macht. Eine gesunde Streitkultur sei wichtig.
Und ich denke, dass das genauso auch auf vermeintlich negative Kommentare oder Nachrichten bezogen ist. Die schriftliche Kommunikation hat den Nachteil, dass Mimik, Gestik und Tonlage fehlen. Der Sprecher kann also nur über das Geschriebene den Hörer erreichen. Und nicht der Sprecher entscheidet wie das beim Hörer ankommt, sondern der Hörer selbst.
Auch mir ist es passiert, dass ich einen vermeintlich nett gemeinten Kommentar abgab und ich dazu nur angeblafft wurde, weil mein vermeintlich nett gemeinter Kommentar böse aufgefasst wurde. Auch von einem großen Profil.
Manchmal glaube ich, dass man mit zunehmendem Bekanntheitsgrad empfindlicher zu werden scheint?!
Dein Beispiel, dass man dir schrieb, warum du dich so vom Internet abhängig machst – das hätte auch von mir kommen können. Denn mir ginge dabei durch den Sinn, dass ich das Gejammere darüber wie abhängig man ist, nicht nachvollziehen kann. Entweder, man stellt fest, dass man abhängig ist und ändert etwas daran – teilt diese Erkenntnis großzügig mit anderen – oder man erkennt es und befindet es für okay. Irgendeine Sucht zu haben ist wohl für einige besser als suchtfrei zu sein. Andersherum könnten sich auch Einige getriggert fühlen, weil du das so öffentlich feststellst.
Fakt ist jedenfalls: sende ich etwas aus, dann MUSS ich damit rechnen, dass darauf Reaktionen folgen. Mitunter auch welche, die mir nicht gefallen. So ist das. Aber auch das ist sozial. Kommunikation ist IMMER sozial. Nicht sozial ist, dass man sich und seine Meinung zurück hält. Andersherum hätte mein Gegenüber die Möglichkeit eine andere Wahrnehmung kennen zu lernen, zu reflektieren und eventuell die Richtung zu ändern.
DU ganz allein entscheidest wie du dich fühlst und was du denkst, wenn jemand anderes auf dich reagiert. Nicht deine Follower. Vielleicht schaffst du mit dieser Sicht den Weg aus der Abhängigkeit netter Kommentare. Vielleicht gibt dir das die Stärke auch aus vermeintlich negativen Kommentaren Kraft zu schöpfen und zu reflektieren.
Liebe Grüße
Christina
Hallo Christina
danke für deinen so ausführlichen Kommentar. Und ich stimme dir in allem voll und ganz zu. Vielleicht habe ich mich in dem Blogbeitrag nicht klar genug ausgedrückt, oder es fällt schwer, wenn man nicht alles “live” mitbekommen hat, nachzuvollziehen was ich meine. Wie dem auch sei. Ein Kommentar wie deiner ist konstruktiv und bringt Beispiele. Das finde ich wunderbar. DAs hilft mir weiter. Lässt mich reflektieren und an mir wachsen.
Aber es gibt einen Unterschied. Einen Unterschied in der Art und Weise einen Kommentar zu verfassen. Und wenn er einfach von vorne bis hinten unhöflich formuliert ist, und ich finde das kann ich herauslesen, dann ist das nicht in Ordnung. Bloßes Gemecker nur weil es jetzt mal passt, finde ich, hat nichts mit Kritik und Streit oder Austausch zu tun.
Aber Du hast Recht, wenn man aussendet, muss man zwangsläufig mit einer Antwort rechnen. Und die gefällt mir nicht immer. So wie ich auch nicht immer jedem gefallen kann.
Liebe Grüße
Kevin
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