Achtsam-sein. Mit sich und seinen Mitmenschen achtsam sein, ist so unabdingbar. Das klingt jetzt vielleicht seltsam. Ist es allerdings nicht. Denn achtsam bedeutet achten. Also auf etwas achten. Aber auch acht geben.
Ich finde in achtsam steckt eigentlich eine ganze Lebensphilosophie. Wenn ich achtsam bin, achte ich auf mich aber ich achte mich auch. Und ich gebe auf mich acht. Gebe acht auf meine Mitmenschen. Auf die Welt.
Wenn ich mich achte, achte ich meinen Körper, meine Seele, mein ganzes Leben.
Wenn ich achte, nehme ich auch automatisch anders und mehr wahr
Achtsam bedeutet für mich weniger gleichzeitig tuen. Daraus wird am Ende viel mehr. Denn durch weniger machen, habe ich mehr Kapazität aufzunehmen. Ich nehme also viel mehr und bewusster wahr.
Achtsamkeit bedeutet für mich auch mit offenen Augen zu gehen. Wirklich zu sehen. Hören. ZU hören. Andere Menschen. Deren Gefühle und Probleme. Eben acht zu geben. Auch oder vor allem auf andere.
Wie oft sehe ich Menschen achtlos durch die Gegend hetzten. Kein Blick nach rechts oder links. Oder gar gerade aus. Stumm aufs Display starrend. Die Realität ausgeblendet.
Multitasking scheint schon eine Tugend zu sein. Aber Multitasking bedeutet eben auch sich nicht auf eine Sache zu konzentrieren. Und das ist für mich unachtsam. Nicht nur das. Es verschließt auch die Welt vor meinen Augen
Wenn ich mehrere Dinge parallel mache, kann ich mich nicht voll und ganz auf eine Tätigkeit konzentrieren. Ich will damit nicht ab tun das Menschen das können. Aber trotzdem werfe ich dir vor nicht ganz bei einer Sache zu sein, wenn du noch etwas anderes parallel tust. Egal wie Multitasking fähig du bist.
Zu viel erledigen wollen kann genau das Gegenteil bewirken
Ich kann nicht telefonieren und Zeitung lesen. Ich kann das nicht. Ja vielleicht kannst du es. Aber egal wie sehr du es kannst, konzentrierst du dich doch nicht voll auf das Telefonat oder die Zeitung.
Und alleine für den Kopf, wäre es da nicht fairer sich auf eines der beiden zu konzentrieren?
Wenn nicht schon aus Respekt dem Menschen am anderen ende der Leitung?
Oder den Herausgebern der Zeitung?
Oder deiner Zeit gegenüber?
Wenn ich alles versuche gleichzeitig zu machen, achte ich nicht alles. Ich achte eigentlich gar nicht. Ich versuche nur alles unter einen Hut zu bekommen.
Ich meine das nicht abwertend. Auch nicht als Kritik. Ich beobachte nur generell wie immer mehr versucht wird in immer weniger Zeit zu quetschen, weil wir ja alle so wenig Zeit haben und möglichst effizient sein wollen.
Aber sind wir das wirklich? Oder meinen wir nur es zu sein und verpassen dabei den Genuss und die Intensität des einzelnen.
Der Achtsamkeit.
Sich eben auf eine Sache voll und ganz zu konzentrieren.
Oder ist es gar schon uncool und langweilig sich in dieser schnelllebigen Zeit auf eine Sache alleine zu konzentrieren?
Weniger ist mehr – der Spruch kommt nicht von ungefähr
Ich für mich möchte und gehe immer mehr dorthin zurück. Mir ist es zum Beispiel beim Laufen total schwer gefallen. Ich bin beim Laufen total kreativ und bekomme da immer, wie ich finde, gute Ideen. Also dachte ich, bin ich schlau und nehme mir ein Blogbeitrag Thema raus und gehe damit Laufen. Dann kommen doch bestimmt viele super Ideen. Moment mal. Da nehme ich mir ja schon vorher vor beim Laufen zu denken vor. Also zwei Dinge gleichzeitig zu tun. Leistung und Zeit optimiert bin ich da ran gegangen. Nicht wirklich achtsam.
Also gehe ich jetzt laufen. Ohne etwas mit zunehmen. Einfach laufen. Die Gedanken kommen und gehen. Und wenn ich sie in dem Moment nicht festhalten kann? Was ist wenn ich die Idee des Jahrtausends, den Nobelpreis verdächtigen Blogbeitrag beim Laufen im Kopf habe und ihn dann Zuhause vergessen habe?
Wie meine Mama immer sagte: “Wenn es wichtig war, fällt es dir schon wieder ein.
Richtig.
Wir können die Zeit nicht festhalten. Wir können das Leben nicht festhalten. Also kann ich auch nicht immer und ständig meine Gedanken festhalten.
Ich glaube wenn ich immer weiter lerne achtsam zu sein. Im Moment. Mich auf eine Sache konzentriere, wird mein Kopf und mein Geist auch wieder freier. #nachhaltig.
Ich muss, ja man muss gar nichts, aber ich glaube in diesem Fall “muss” ich einfach darauf vertrauen das es ist wie es ist und kommt wie es kommt. Ich kann nicht alles kontrollieren. Ich kann nicht alles beeinflussen.
Klar bei dieser schnellen und unsicheren Welt habe ich immer mehr das Bedürfnis mein eigenes leben, meine Gedanken in meinem Kopf zu kontrollieren. Aber das geht nicht.
Denn die Gedanken sind bekanntlich frei
Und ich will mehr auf mich und das Leben vertrauen. Auch wenn es immer mal wieder unfair oder hart sein kann. Schicksalsschläge können sehr verletzend sein und misstrauisch machen. Aber selbst diese schrecklichen Ereignisse können wir nicht kontrollieren oder beeinflussen. Also bleibt mir am Ende nichts übrig als zu vertrauen. Und achtsam mein Leben zu leben.
Jeden Tag.
Jeden Moment.
Eine Sache nach der anderen.
Denn nur so kann ich achtsam und bewusst leben.
Ich möchte dir gar nichts raten oder empfehlen. Ich hoffe das meine Gedanken dich ein wenig helfen vielleicht nicht mehr alles gleichzeitig und auf einmal zu wollen.
Sondern bewusster zu leben.
Ein bisschen mehr auf dich achten.
Dich achten.
Acht geben.
Achtsam sein.