Für alle Leser, die ausschließlich über den Blog mitlesen und nicht auf den Sozialen Netzwerken dabei sind, möchte ich vorab sagen, dass wir nun zu viert sind.
Wie und wer wird demnächst noch berichtet. Mein Mann hatte gerade 2 Monate Elternzeit, in der es hier still war.
und diese 2 Monate waren toll um sich auf uns allein zu konzentrieren. Jetzt habe ich abends wieder Zeit für mich und freue mich für den Blog schreiben zu können.
Mit diesem Blogbeitrag möchte ich meine Gedanken und Gefühle zum Ende der Elternzeit meines Mannes mit Euch teilen 😉
Auf mich gestellt
Zu Zweit, mit meinem Mann konnten wir uns alle Aufgaben teilen. Ehrlich gesagt habe ich mich da bei vielen Aufgaben regelrecht zurückgelehnt.
Ich hatte die Kinder im Kopf, die Küche und vielleicht noch einkaufen. Da mein Mann ein absoluter Macher ist, konnte ich mich darauf verlassen, dass alles gemacht wird. Das ist toll, barg aber die Gefahr, dass ich mich zurücklehnte. Und das habe ich dann auch gemacht. Vielleicht war das auch gut so, da ich so nur die Kinder im Kopf hatte und mich nur auf die zwei konzentrieren konnte. Dennoch merke ich jetzt da mein Mann nicht da ist, was er alles geleistet hat. An dieser Stelle ein riesen Kompliment an alle alleinerziehenden Mütter und Väter da draußen.
Dafür habe ich meinem Mann den Rücken freigehalten und mich wirklich um die Kinder gekümmert so dass mein Mann auch viel am um und im Haus machen konnte.
Plötzlich MUSS ich
Doch jetzt wo die Elternzeit meines Mannes vorbei ist und mein Mann nicht da ist, MUSS ich mich um gewisse Dinge kümmern. Ich mag das Wort MUSS eigentlich nicht. Jedoch wenn ich die Hühner nicht mit Wasser und Essen versorge, sterben sie. Darum kümmerte sich mein Mann jeden Tag.
Gieße ich die Pflanzen nicht, vertrocknen diese.
Gewisse Aufgaben MÜSSEN also erledigt werden. Und darum brauchte ich mir keine Gedanken machen, da mein Mann es erledigte. Dadurch habe ich auch wirklich nicht an diese Aufgaben gedacht.
Jetzt sollte ich fairerweise erwähnen, dass ich ein Chaot, Träumer und manchmal auch ein ganz schöner ‘Hans-guck-in-die-Luft’ bin.
Wie sollte das jetzt also werden, wenn mein Mann fliegen geht, vier, fünf Tage am Stück. Kein geteiltes Aufstehen mehr nachts. Kein kurzes Kinder abnehmen. Nur ich. Ohne Unterstützung. Gut jetzt wohnen unsere beiden Mütter hier bei uns im Ort und wir haben auch viele tolle Freunde, aber das ist nicht mein Anspruch. Ich wollte keine Kinder, um dann immer um Hilfe zu bitten. Keine Sorge bevor unser haus abbrennt, bitte ich um Hilfe. Erst einmal möchte ich es aber alleine schaffen.
Hilfe brauche ich momentan auch nicht. So wie ich mir keine Gedanken machen brauchte, ob ich Kindern gerecht werden kann, hätte ich auch hier keine Sorgen haben brauchen.
Da ist er wieder dieser Instinkt
Ein Schalter legt sich um und es geht. Es wird sicher auch immer mal Tage geben, an denen ich mir Unterstützung hole. Gerade dann wenn unvorhergesehen etwas schief läuft. Was mit zwei Kindern ja durchaus mal vorkommen kann. Doch prinzipiell geht es. Ich bin total stolz, glücklich und könnte Bäume ausreißen. Diese Liebe für diese beiden Kinder, diese tiefe Dankbarkeit und große Freude dieses Wunder Familie leben zu dürfen, lässt mich über mich hinauswachsen. Plötzlich bin ich organisiert, denke an Aufgaben, die vorher allein mein Mann erledigte.
Ich bin voll und ganz da. Und das ist ein ganz überwältigendes und großes Gefühl.
Ich mache mir keine Sorgen, sondern freue mich auf diese intensive Zeit mit unseren Kindern. Freue mich auf all die wundervollen Herausforderungen die es mit sich bringt allein mit zwei Kindern zu sein.
Ja, es wird sicher nicht nur so gute Tage wie jetzt gerade geben, doch dieser Start gibt mir ganz viel Kraft und Zuversicht.
Und eines hilft mir immer und immer wieder, die Welt mit “naiven” und unbedachten Augen zu sehen. Das Gute zu erwarten und mit einem breiten Lächeln durch die Straßen zu schreiten. Denn wisst ihr, wir alle haben ein ganz einzigartiges und wundervolles Geschenk. Unser Leben. Und das ist absolut würdig sich darüber so sehr zu freuen und sich nicht an Kleinigkeiten aufzuhalten.
Viel zu oft sorge ich mich.
Viel zu oft hänge ich an Kleinigkeiten fest.
Viel zu oft, ja, viel zu oft.
Doch viel öfter läuft es einfach, vor allem wenn ich mir nicht so viele Gedanken mache und mehr auf das Leben vertraue.
Das eine wunderbare Leben, dass wir geschenkt bekommen haben und das allein ist es wert jeden Tag mit einem breiten Lächeln aufzustehen.