Es ist kein Geheimnis und ich stehe gerne dazu: ich liebe die sozialen Netzwerke.
Und das Bloggen.
Es macht mir so eine Freude.
Geschichten erzählen.
Wahre.
Unsere.
Meine.
Und das merkt ihr. Und das ist toll.
Es lässt sich etwas bewegen. Etwas erreichen. Das merke ich. Und auch andere.
Vor allem bei Instagram entsteht eine richtige, nein existiert schon eine richtige #instafamily.
Ich finde das wundervoll.
Es findet ein Austausch statt. Ein Aufklären. Ein Angst nehmen.
Es verbindet. Motiviert. Zeigt Stärken. Lobt und greift sich unter die Arme.
Und dann liest man von dem Tot eines fremden Menschen.
Ein völlig fremder Familien Vater muss seine Familie verlassen und lässt eine Lücke da.
Wo er war.
Mitgefühl. Anteilnahme. Spendenkonto. Halt. Erinnerung. Liebe.
Das ist auch toll. Und wird zugleich ein Fluch.
Der Tag geriet aus den Fugen. Ich fühlte mich direkt betroffen. Wollte ins Auto springen.
Die Kinder der trauernden Ehefrau abnehmen damit sie Zeit hat. Zu trauern.
Aber Moment mal. Ich kenne diese Frau nicht. Weiß nicht einmal wo sie wohnt.
Ich habe doch heute erst von ihrer Existenz erfahren.
Jetzt bleib aber mal auf dem Teppich. Schnapp dir Dein Kind und sei ein guter Vater. Für ihn.
Und doch zeigt einem dieses Ereignis wie schnell alles vorbei sein kann.
Ich fange an nachzudenken.
Mir Gedanken über sinnlosen Blödsinn zu machen.
Dann die Erkenntnis.
Wenn diese Frau auch nur einen Gedanken an meine dämlichen Sorgen verschwenden würde,
wäre sie glücklich.
Denn dann hätte es diesen Schicksalsschlag nicht gegeben.
Also ist es eigentlich nicht so verkehrt, wenn ein fremdes Schicksal einen auf einmal so berührt.
Denn Ich fange an Kleinigkeiten wieder das sein zu lassen.
Nämlich Kleinigkeiten. Nichts weiter.
Wie oft ärgere ich mich über nichts.
Und dann ist da auf einmal der Tot.
Und meine Probleme sind keine mehr.
Ich rufe PayPal auf und spende. 30 Euro.
Nicht viel, aber immerhin etwas.
Und fühle mich fast schon schuldig das es mir gut geht.
Das ist natürlich Quatsch. Und trotzdem fühlt es sich so an.
Social Media ist Fluch und Segen zu gleich.
Wir unterstützen uns. Sind hilfsbereit. Klären auf und verändern die Welt.
Aber wir lassen uns so an unseren Leben gegenseitig teilhaben,
das wir auf unnatürliche Weise, Fremden sehr nahe werden. Ohne es zu sein.
Das kann, wie in diesem Fall von @mamamulle, hilflos machen.
Für Freunde und Familie kann man da sein.
Sich ins Auto setzen und vor Ort sein.
Aktiv helfen.
Oder einfach nur schwiegen.
Hier in der digitalen Realität geht das nicht.
Und doch können wir helfen. Durch eine Spende.
Wir können dieses Schicksal in unser reales Leben tragen. Und dort wirken lassen.
Nicht um in ein Loch zu fallen, aber um zu Leben. Unser Leben zu schätzen und zu würdigen.
‘Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt.
Ein Mensch, der uns lieb war, ging. Was uns bleibt,
sind Liebe, Dank und die Erinnerung.’
Wenn auch ihr spenden wollt:
wirhelfenmamamulle@web.de
Und seit nicht so streng. Mit euch nicht und auch nicht mir euren Mitmenschen.
Verwöhnt Euch öfter. Und Eure Kinder. Gönnt Euch etwas.
Nicht so viel Zeit mit Nichtigkeiten und Streitereien verschwenden.