An Weihnachten wird gewichtelt. Keiner hält sich dran. Das ist auch nicht so wichtig.
Wichtig ist, dass sich mein Schenkverhalten verändert hat.
Jeder in der Familie zeiht einen Wichtel. Die Kinder sind ausgenommen. Für die ist ja das Christkind zuständig. Zugegeben, manchmal wäre ich an Weihnachten auch gerne wieder Kind. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich wahrlich genug.
Auf jeden Fall hat jeder am Ende EINEN Wichtel. Wie Stress frei. Kein Geschenkemarathon, keine Panik nicht alles vor dem 24.12 zu haben. Wie befreiend.
Das hat zur Folge, dass ich mich so sehr beim Einkaufen entspannen und wieder Spaß habe, das auf einmal der Kopf frei ist. Und plötzlich tauchen überall Kleinigkeiten für ‘Nicht-Wichtel’ auf. Ich hatte ja schon gesagt, dass sich keiner ans Wichteln hält. Wahrscheinlich genau aus eben beschriebenem Grund.
Beschenken macht Spaß. Aber es soll eben kein Zwang sein. Und wenn dann nicht jeder für jeden etwas hat, ist es nicht schlimm. Wir haben ja gewichtelt.
Dieses Jahr habe ich zum Beispiel nur für meinen Wichtel etwas.
Weihnachten ist das Fest der Liebe – nicht der Geschenke
Und genau darum geht es doch. Nicht um hunderte von hunderte Geschenken, die am Ende sowieso keiner braucht. Nein. Es geht um Beschenken, nicht bemüllen. Nicht um gestresst durch überfüllte Geschäft zu hechten und sich von irgendwelchen Verkaufstricks lenken zu lassen. Das ist doch wenig weihnachtlich.
Für unseren Sohn versuche ich das auch. Ich will ihm nicht Geschenke oder Auspacken vorenthalten. Ich sehe nur, wie Überangebot an Spielsachen, das Spielverhalten und die Konzentration einschränkt. Klar, wenn ALLES da ist, will man wohl auch mit allem spielen. Am besten gleichzeitig. Aber das funktioniert nun mal nicht. Das kann nicht gut gehen. Und geht es, wie ich finde auch nicht.
Aber wie viele Möglichkeiten stecken denn in einer Spielsache? Und wie viele verschiedene Varianten gibt es ein Bilderbuch zu lesen und zu betrachten?
Unendlich viele, wenn man den Kindern die Chance gibt.
Ich bin fest davon überzeugt, das dass auch für später hilft.
Bei einer Sache bleiben. Sich mit einem Spiel (einer Aufgabe) beschäftigen. Sich auf Eins konzentrieren.
Wie oft wird genau das bemängelt? Konzentrationsschwäche der Kinder und Jugendlichen. Vielleicht sollten wir hier wieder ein paar Schritte rückwärts gehen.
Ständig wird sich über Langeweile beklagt. Und mit sich etwas anfangen, fällt immer schwerer. Natürlich tut es das. Kinder haben heute auch alles. Sie müssen sich nicht mehr mit sich beschäftigen.
Langeweile fördert Kreativität
Unser Sohn lebt nicht im Spieleüberfluss. Keine Sorge sein Zimmer ist nicht leer. Wir haben wirklich genug. Aber im Vergleich zu anderen Kindern eben weniger. Ich würde sogar manchmal sagen, er hat zu wenig. Aber das hat er nicht. Wahrlich nicht.
Es erstaunt mich immer wieder wie einfallsreich er mit Duplo geworden ist.
Und auch bunte Holzsteine eines Brettspiels wurden zweckentfremdet und dürfen alles sein was meinem Sohn gerade einfällt. Das ist wunderbar.
Wenn er aber vor dem Fernseher sitzt, ist er wie paralysiert. Er ist nicht ansprechbar oder aufnahmefähig. Das sollte doch wohl zu denken geben.
Somit bleibe ich meinen Prinzipien treu und versuche mit weniger Dingen ein kreatives phantasievolles Kind zu erziehen.
Nicht umsonst heißt es: weniger ist mehr. Das gilt auch für uns und täte uns sicher ebenso gut 😉
Ich gebe vor was an Weihnachten geschenkt werden darf
Das klingt erst mal absurd, aber lest erst mal weiter.
Wir feiern Heiligabend zu dritt und am 25 trifft sich die ganze Familie. 20 Personen. Wenn jetzt dieser 20 Personen etwas schenkt, würde das einfach zu viel sein.
“Aber schenken kommt doch von mir heraus, du kannst mir doch nicht vorschreiben was ich schenken darf”, sagte eine schlaue Regisseurin zu mir und brachte mich ins Grübeln.
Da hat sie Recht.
Also fand ich einen Kompromiss für mich. Am Geburtstag dürfen die Menschen eskalieren. Das muss mein Sohn auch lernen, dass andere Menschen andere Werte vertrete als ich.
Aber an Weihnachten, an dem Fest der Liebe, an denen das Christkind die Geschenke bringt, entscheidet das Christkind. In diesem Fall ich. Und so lange mein Kind daran glaubt möchte ich das aufrecht erhalten. Hoffentlich auch danach noch.
Wenn also an Weihnachten unbedingt Geld ausgegeben werden muss, und ich verstehe vollkommen das man einem Menschen etwas Gutes tun möchte, dann gebe ich die Kontonummer meines Sohnes weiter. Somit verwehre ich ihm nichts. Und wenn er groß ist, kann er selber entscheiden was er mit dem Geld machen möchte.
Ich möchte meinem Sohn Vorleben, dass Liebe und Beisammensein wichtiger und vor allem wertvoller sind, als Geschenke.
Denn Liebe und Glück kann man nicht kaufen – aber man kann es leben.
Frohe Weihnachten!
Ich finde das super und wir handhaben es ähnlich. Wir einigen uns zu Weihnachten auf ein Thema. Dieses Jahr bekommt Fiete eine Spielküche mit einigem Zubehör. Mehr nicht bzw von mehr weiß ich nicht. Denn er bekommt von uns als Eltern jedes Jahr etwas nützliches. Dieses Jahr ein großes Bett. Und da dürfen die Leute, die eben meinen noch mehr Geld ausgeben zu müssen als für ein paar Töpfe und Pfannen, gerne Geld dazu geben. Und so spielt das Kind dann auch tatsächlich mit der Küche, weil alles damit zusammenhängt und nicht 1000 verschiedene Kleinigkeiten kommen. Sicher wird es noch das ein oder andere Buch dazu geben. Aber alles in allem im Vergleich zu anderen eher Spielzeugarm. Und wir finden es gut.
Ganz tolle Idee ❤