Auch wenn es draußen noch zu kalt ist und der Boden zu hart, gibt es für den Gärtner auch im Februar, genug zu tun. Unseren Garten lassen wir noch in Ruhe. Auch wenn jetzt schon die ersten Pflänzchen ihre Köpfe ans Tageslicht recken, lassen wir das Verblühte aus dem Vorjahr noch stehen. Wir wollen doch die Insekten noch nicht aus ihrem Winterquartier jagen. Denn noch schlafen sie friedlich in unserem romantisch verwilderten Garten.
Doch auch ohne das wir unsere Hände schmutzig machen, gibt es reichlich zu planen und bedenken. Als holt Stift und Papier raus und malt eure Beet mal so ganz Old School als Skizze auf Papier.
Stichwort Planung
Also was wollen wir im Garten, in diesem Jahr machen. Gibt es größere Projekte? Möchten wir etwas umgestalten?
Oder aber auch Erfahrungen aus dem Vorjahr nutzen.
Was ist gut gewachsen?
Was braucht einen neuen Standort?
Welches Gemüse hatte ich zu viel, wovon möchte ich noch mehr?
Oder welches Gemüse war so viel Aufwand, dass sich eben dieser vielleicht überhaupt nicht lohnt?
Wir werden zum Beispiel nie wieder Paprika anpflanzen. Wir hatten mehrere Pflanzen im Topf auf der Terrasse.
Die sind überhaupt nichts geworden. Trotz idealer Bedingungen.
Gut gewachsen sind: Lauch, Zwiebeln, Knollenselerie, Karotten, Kartoffeln, Kräuter, Salate und Gurken.
Nicht gut gewachsen sind: Zwiebeln, Rote Beete und Kohlrabi.
Also viele stark Zehrer. Pflanzen, die länger in der Erde stehen und somit, mehr Nährstoffe aus dem Boden entnehmen, nennt man stark Zehrer.
Pflanzen, die nur kurz in der Erde verweilen, wie zum Beispiel Salate oder Radieschen, nennt man leicht Zehrer.
Da wir aber unbedingt wieder Rote Beete und Kohlrabi anpflanzen wollen, müssen wir diese, dieses Jahr wohl mehr düngen. Sprich mit den richtigen Nährstoffen versorgen.
Dazu werden wir im März die Beete vorbereiten und mit frischen Kompost, den wir das ganze Jahr über im Komposter gesammelt haben, versorgen.
Zunächst einfach mit einer dicken Schicht frischen Humus. Aber dazu nächsten Monat mehr.
Nachdem wir nun geklärt haben, was wir wieder oder vielleicht auch neu probieren wollen, gehe ich runter in den Keller und schaue mir unseren Bestand an. Nichts ist schlimmer, als jedes Jahr wieder Massen an neuen Samen zu kaufen. Viele halten sich länger als eine Saison.
Sorgt für eine gute Nachbarschaft in den Beeten
Ein weiterer Grund für “Nicht-gedeihen”, könnten “falsche” Nachbarn sein. Ja das klingt erstmal seltsam, aber es gibt tatsächlich Pflanzen die sich gegenseitig helfen. Einen Wachstum begünstigen oder sich Schädlinge vom Hals halten.
Zum Beispiel Tomate und Basilikum. Oder Gurke und Dill. Aber auch Zwiebeln und Karotten.
Fast noch wichtiger als gute Nachbarschaft zu ermöglichen, ist es auf schlechte Nachbarn zu achten. Denn derweil ich gute Nachbarschaft auch durch düngen ausgleichen kann, kann ich das Eingehen durch schlechte Nachbarschaft nicht verhindern, da dies oft durch Stoffe geschieht, die von den Wurzeln der verschiedenen Pflanzen an das Erdreich abgegeben werden. Somit werden Nährstoffe für andere Pflanzen verdrängt und diese können nicht gedeihen.
Also ist das A und O im Februar, die richtige Planung
Welches Gemüse möchte ich unbedingt aus dem eigenen Garten haben?
• Salate
• Radieschen
• Möhren
• Kräuter
• Gurken
• Zwiebeln
Bei welchem Gemüse lohnt es sich nicht und hat mehr Sinn dieses auf dem Wochenmarkt zu erwerben:
• Paprika
• Rosenkohl
• Bohnen
• Aubergine
Wie fange ich einen Gemüsegarten überhaupt an?
Wenn Ihr dieses Jahr zum ersten Mal anpflanzt, ist es natürlich wichtig zu schauen, wieviel Platz ihr habt oder verwenden wollt.
Unsere Beete sind 120 cm breit. So kommt man bequem von beiden Seiten bis zur Mitte.
Wir haben 4 Beete mit jeweils 4 Metern länge.
Dann solltet Ihr euch überlegen was ihr pflanzen wollt, wieviel Platz welche Pflanzen brauchen, also wenn sie in ihrer vollen Größe stehen.
Zum Beispiel Zucchini oder Partisan brauchen SEHR viel Platz. Oft reicht aber schon eine Pflanze um eine 4 köpfige Familie damit zu ernähren. Sei denn ihr seid Zucchini Liebhaber, dann solltet ihr vielleicht eine zweite Pflanze in Erwägung ziehen.
Eine Zucchini Pflanze braucht aber locker einen Quadratmeter Platz. Bei guter Pflege, habe wir festgestellt, sind sie SEHR ergiebig.
Bestandsaufnahme
Was habe ich noch? Genügend Töpfe zum Vorziehen? Gartenerde? Samen?
Alles das kann ich jetzt schon machen. Eine Garten-To-Do-Liste. Vorbereitungen für das Gartenjahr 2018 treffen. Wobei es eigentlich keine Vorbereitungen sind. Auch diese Tätigkeiten gehören zum Gärtnern dazu.
Dann ist es noch hilfreich und recht schlau einmal in den Geräteschuppen zu gehen. Was für Werkzeuge habe ich letztes Jahr viel benutzt? Sind sie noch in Schuss? Oder müssen sie gegebenenfalls gesäubert und geschliffen werden?
Wie ihr seht, wird es dem Gärtner auch im Februar nicht langweilig.
Vielleicht habt ihr ja noch das ein oder andere Wintergemüse im Beet stehen, dass sich über die Ernte freut?
Gerne dürft ihr uns Eure Fragen hier drunter kommentieren. Oder habt ihr andere Erfahrungen gemacht?
Wir sind immer dankbar über Anregungen und Tipps.
Denn aus unseren unzähligen Gartenbüchern und Zeitungen haben wir auch das gelernt: Als Gärtner lernt man niemals aus.
Tatsächlich habe ich letztes Jahr nur Minze ins Hochbeet gepflanzt und Karotten. Jetzt muss ich mir überlegen wie ich die Minze rausbekomme und was ich ins Hochbeet Pflanzen soll. Zucchini nehmen wie du schon sagst sehr viel Platz weg. Gurken, Karotten und vielleicht auch Paprika würde ich gerne ernten. Und hast du einen Tipp für Erdbeeren und Heidelbeeren? Glg Anna 🙂
Hallo Anna
Minze ist mit seinen Wurzeln hartnäckig. Da hilft nur dran bleiben und immer wieder raus. Bzw jetzt wo es noch halt ist Wasser auf die Wurzeln. Jetzt kann es noch frieren und so verfrieren die Wurzeln.
Zu Karotten empfehle ich Zwiebeln und Knoblauch zu stecken. Die sind pflegeleicht und unterstützen sich gegenseitig 😉
Paprika hat bei uns noch nicht richtig funktioniert. Da bin ich über jeden Tipp dankbar.
Und bei Gurken ist wichtig, dass sie etwas zum Ranken brauchen. Also wir haben einen kleinen Zaun. Und Gurken brauchen VIEL Wasser. Austrocknen macht die Früchte bitter.
Erdbeeren mögen keine Staunässe, deswegen sind sie auf dem Feld auch immer erhöht. Auch hier sind Zwiebeln gute Nachbarn.
Heidelbeeren hingegen mögen einen sehr sauren Boden. Wir Mulchen mit unseren Tannennadeln vom letzten Weihnachtsbaum. Und die Standort Empfehlung beachten. Da die Heidelbeere eine Waldpflanze ist, mag sie nicht unbedingt die direkte Sonne. Es gibt aber verschiedene Sorten.
Ich hoffe das hilft 😉