Was unterschiedet uns?
Was ist eine Pflegefamilie?
Eigentlich unterscheidet uns nichts. Es gibt mittlerweile so viele Formen der Patchwork- Familien. Wir sind einfach eine Weitere davon.
Trotzdem. Wir sind anders. Und nicht.
Was ist überhaupt anders?
Aber bevor ich weiter abschweife, zurück zum eigentlichen Thema.
Es gibt also, logischerweise, die Herkunftsfamilie (die ‘Erzeuger’), das Jugendamt, den Vormund, die Inobhutnahme, das Kinderheim oder die Kurzzeitpflegefamilie und die (Dauer) Pflegefamilie. Puh. Das ist viel.
Läuft es für ein Kind nicht gut, muss es die Herkunftsfamilie verlassen. Das hat viele Gründe. Darüber will und kann ich nicht schreiben, denn davon habe ich zu wenig Ahnung.
Auf jeden Fall gibt es dann die Inobhutnahme. Entweder, wenn Platz, kommt das Kind in eine Kurzzeitpflegefamilie. Manchmal ist auch nur eine ‘kurze’ Zeit nötig und das Kind kann zurück in die Herkunftsfamilie. Auch solche Kurzzeitpflegeeltern werden immer wieder von den Jugendämtern gesucht.
Wenn aber eben keine Lösungen der Probleme in Sicht sind, muss eine dauerhafte Lösung her. Und das ist das Model, auf welches wir uns ‘beworben’ haben. Pflegeeltern auf Dauer.
Bis eine solche Familie gefunden ist, kommt das Kind in ein Heim oder in eine Kurzzeitpflegefamilie. Leider bleiben Kinder, auf Grund von zu wenig Pflegefamilien, viel zu lange dort. Dann fällt der Abschied schwer und es ist wieder ein harter Neuanfang für das Kind.
Wird ein Kind aus seiner Herkunftsfamilie geholt, bekommt der gesetzliche Vormund das Sorgerecht des Kindes. Diese verbleiben auch dort. Ob und wann ein Vormund gegebenenfalls das Sorgerecht an die Pflegeeltern überträgt, liegt in dessen Ermessen.
In unserem Fall kam Schluuri ja direkt ins Heim. Und von dort zu uns.
Also was unterscheidet uns?
Wir haben eine gewisse ‘Kontrollinstanz’ mit der wir leben müssen. Und das meine ich ohne jegliche Wertung. Ganz im Gegenteil. Manchmal wünschte ich mir, eine solche Kontrollinstanz gäbe es auch für andere Eltern.
Und dann eben auch Umgangskontakt (Besuchskontakt) mit den leiblichen Eltern. Wobei das, finde ich, schon wieder Richtung Patchwork Familie geht.
Einmal im halbem Jahr haben wir ein Hilfeplangespräch.
Was ist denn das? Klingt fieser als es ist.
Alle Beteiligten setzten sich zusammen an einen Tisch und besprechen was für das Kind im nächsten halben Jahr das Beste und Wichtigste ist.
Auch das hört sich wilder an als es ist. Uns wird nichts vorgeschrieben oder auferlegt. Eigentlich haben wir vollen Spielraum und berichten an so einem Termin nur.
Das ist beim ‘Runden-Tisch’ ähnlich (weil die Frage danach kam)
Dort setzten sich Ergotherapie, Logopädie, Frühförderstelle und Kindergarten mit uns zusammen. Wir besprechen gemeinsam was gerade bei unserem Sohn wichtig ist. Bzw wo förderbedarf ist.
Dann gibt es einen ausführliches Protokoll. Alle Beteiligten und die Kinderärztin müssen unterschreiben. Das ganze geht dann zur Krankenkasse. Damit klar ist warum, und dass die Fördermaßnahmen weitergehen sollen.
Ich hoffe ich konnte Euch das Thema Pflegeeltern ein wenig klarer und verständlicher machen.
Lieber papapi, an dieser Stelle muss ich einfach mal sagen, dass ich deinem Blog wunderbar finde! Den kleinen Einblick, den du uns Lesern in den ganz normalen Wahnsinn namens Familienleben gewährst ist super!
Vielen Dank
Bella
Liebe Isabel
Vielen Dank für die netten Worte
Ich hab gerade Tränen in den Augen. Danke, dass es so tolle Eltern wie euch gibt.
Katharina
❤
Lieber Kevin,
Ich finde es toll, dass du das Thema Pflegefamilie thematisiert und die Leute darüber informierst. Ich bin selbst mit 3 Pflegegeschwistern aufgewachsen, wobei da für mich nie ein Unterschied zwischen meinen 2 leiblichen und meinen Pflegeschwistern war. Das einzige was uns unterscheidet ist der Nachname (und die Hautfarbe bei meiner kleinsten Schwester ).
Ich kann verstehen, dass vor allem der Besuchskontakt mit den Eltern viele Leute erst einmal abschreckt, denn dieser kann (natürlich stark abhängig von den leiblichen Eltern) sehr nervenaufreibend sein. Es gibt Eltern, die sich überhaupt nicht für ihr Kind interessieren. Eltern, die es sich nicht eingestehen wollen, dass sie es nicht schaffen ihr Kind großzuziehen. Aber natürlich auch Eltern, die Hand in Hand mit der Pflegefamilie und dem Jugendamt Arbeiten!
Man sollte sich vor Augen halten oder zumindest einmal darüber nachdenken, was mit den Kindern passiert, die keine Pflegefamilie auf Dauer finden. Oft werden sie von einem Ort zum anderen “geschoben”, wissen nicht, ob sie dort bleiben können, haben keine festen Bezugspersonen und auch nicht das Gefühl angekommen zu sein. Jedes Kind hat ein Zuhause verdient, in dem es geliebt wird und wo es sicher aufwachsen kann, denn wo und von wem man geboren wird, kann man nunmal nicht beeinflussen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde Pflegefamilien sind ein tolles Konzept, nicht nur für homosexuelle Paare oder Paare, die keine Kinder bekommen können oder auch wollen. Ich bin dankbar und froh mit meinen Geschwistern aufgewachsen zu sein. Ich liebe jedes einzelne von ihnen und ich weiß, dass das auf absoluter Gegenseitigkeit basiert! ❤
Wie wundervoll. Danke fürs Teilen Deiner Geschichte =)
Huhu,
habe dich erst vor kurzem durch die “Massa” entdeckt und ich finde euch einfach wunderbar! Mich würde noch interessieren, ob das Kind dann vermutlich “für immer” bei euch bleiben kann? Wäre ja echt sehr hart, wenn es nicht so ist..
Viele Grüße
Carina
Hallo
Und willkommen =) Ja er bleibt bei uns 😉
LG
bin zufällig auf euren Blog gestossen… da mich das Thema persönlich auch interessiert. Werde öfter mal hier vorbei schauen und lasse mal ein Leseabo da,
Lieben Gruß
Bine
Hallo Bine
Toll. Vielen Dank. Freut mich.
LG
Kevin
Hallo, hallo ich bin ganz zufällig über Instagram auf deinen Blog gestoßen und habe mir eure Geschichte durchgelesen. So wunderbar, welche Worte du findest, Worte, die aus dem Herzen kommen und direkt ins Herz gehen. Danke!
Schmunzeln musste ich über dein Beitrag über den Geburtstag eures Sohnes. Genau so! Genauso erlebe ich jedes Geburtstagsfest meines Sohnes. Hölle. Die schönste Hölle, die man sich vorstellen kann. Ich mache jedes Jahr vorher/nachher Fotos. Von uns, des Hauses, des Geburtstagkindes. Pures Chaos und wie mein Sohn sagt : Mega Spass
Und das ist genau das, was ich hoffe, was er mit nimmt. Mittlerweile plant er die Geburtstagsspiele mit einer Wahnsinns Kreativität. Dieses Jahr haben wir Autostrecken mit unzähligen Kartons gebastelt, die er über Wochen und in voller Vorfreude im Keller für sich und seine Gäste gesammelt hat. Es war ein riesen Erfolg.
Wie du-habe ich seitdem einen riesen Respekt vor meinen Eltern.
Ich bin gespannt auf deine Geschichten mit und über die Geburtstage eurer Tochter. Ich habe eine bald dreijährige, die sich einen “rosa Geburtstag” wünscht. Ich bin gespannt und freue mich auf das rosa Chaos
Alles Liebe für Euch, Henrike